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Panorama: Schufa überprüft Lottospieler

„Identitätscheck“ von Alter und Wohnort

Lottospieler bekommen es mit der Schufa zu tun. Wer künftig im Internet Tippscheine ausfüllt, muss einer Überprüfung seines Alters anhand des Wohnorts zustimmen. Einen Namen hat die Auskunftei deshalb, weil fast jeder Bundesbürger einen (negativen) „Schufa-Eintrag“ fürchtet.

Denn wer beispielsweise ein Konto eröffnet, muss zuvor der Überprüfung seiner Kreditwürdigkeit bei der Schufa zustimmen. Diese hat bereits Kontoverbindungen von 62 Millionen erwachsenen Bundesbürgern gespeichert und Informationen über deren bisherige Zahlungsmoral. Denn die Schufa speichert auch Daten über unbezahlte Rechnungen von Versandhäusern oder Mobilfunkdiensten, die auch Schufa-Kunden sind.

„Ich möchte selber bestimmen, wer meine persönlichen Daten erhält“, sagt Lottospieler Achim Orlikowski. Der Unternehmer fürchtet, dass die Schufa seine Lottodaten an Dritte weiterverkaufen könnte. Orlikowski hatte im Internet bei der Deutschen Lottogesellschaft Berlin gespielt und wurde aufgefordert, dem „Identitätscheck“ zuzustimmen.

„Wir haben vertraglich ausgeschlossen, dass die Schufa die Angaben speichert“, sagt Hansjörg Höltkemeier, Vorstand Lotto Berlin. Sinn der Maßnahme sei es, Minderjährige vom Glücksspiel abzuhalten und den Jugendschutz einzuhalten. Eine Überprüfung erfolge nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Spieler.

„Das Verfahren ist datenschutzrechtlich unbedenklich“, sagt Anja-Maria Gardain. Wer Angst um seine Daten habe, so die Sprecherin des Berliner Datenschutzbeauftragten, sollte Tippscheine im Kiosk ausfüllen. Bei der Schufa heißt es: „Wir prüfen nur, ob die Person am angegebenen Ort wohnt und volljährig ist“, so Stefan Horst. Weitergegeben würden die Lottodaten nicht. Auch die Kreditwürdigkeit spiele dabei keine Rolle.

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