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In diesem Haus in der Gemeinde Bromölla in Schweden soll eine Mutter ihre drei Töchter jahrelang eingesperrt haben.

© dpa

Schweden: Mutter in Haft: Töchter wie Gefangene eingesperrt

Eine Frau in Schweden soll ihre drei Töchter über ein Jahrzehnt lang wie Gefangene gehalten haben. Nachbarn rätseln über den Fall, Vater und Oma der Mädchen sehen die Sache unterschiedlich.

Das Schicksal dreier Töchter beschäftigt die Menschen in Schweden: Ihre eigene Mutter soll die Kinder jahrelang zu Hause eingesperrt haben. Die Frau sitzt in Untersuchungshaft, Verwandte streiten über die Hintergründe des Falls. „Es ist die Rede von über zehn Jahren, eine sehr lange Zeit“, sagte eine Polizeisprecherin in der südschwedischen Provinz Schonen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Sie konnten nicht zur Schule gehen.“ Medien zufolge war die 59-Jährige aus der Gemeinde Bromölla festgenommen worden, nachdem sich eine der Töchter befreien und am Mittwochabend per Telefon die Polizei alarmiert konnte.

In der polizeilichen Vernehmung bestritt die Frau laut „Kvällsposten“, ihre Kinder eingeschlossen zu haben. Um die inzwischen erwachsenen Frauen vor ihrem Ex-Partner zu verstecken, soll die Schwedin laut dem Bericht mehrfach umgezogen sein.

Den meisten der Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus in Bromölla war laut der Zeitung „Dagens Nyheter“ nichts Besonderes aufgefallen. Nach der Festnahme zeigten sie sich schockiert. „Es war immer so friedlich und ruhig“, sagte Nachbarin Marie Wigilius der Zeitung.

Seine Töchter seien seit rund 17 Jahren verschwunden gewesen, sagte der Vater der zwei jüngeren Frauen der „Kvällsposten“: „Ich habe meine Kinder seit Ende der 90er Jahre gesucht.“ Die Nachricht von der Festnahme seiner früheren Partnerin sei ein Schock für ihn gewesen.

Der Großmutter der Kinder zufolge soll die 59-Jährige dagegen versucht haben, ihre Kinder vor dem Vater zu schützen. Das soll auch der Grund für die Umzüge gewesen sein. „Sie hat keine Jugendlichen eingesperrt“, sagte sie der „Kvällsposten“. „Sie liebt ihre Kinder.“ (dpa)

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