zum Hauptinhalt

Panorama: Schweigemarsch in Dortmund: 10 000 Polizisten trauern um ihre ermordeten Kollegen

Sechs Tage nach den tödlichen Schüssen auf die drei Polizeibeamten in Dortmund und Waltrop herrschte am Montag bei Kollegen und politisch Verantwortlichen Entsetzen, Trauer und Wut über die Bluttat. Insgesamt 10 000 Polizisten aus dem ganzen Bundesgebiet gedachten mit einem Schweigemarsch in Dortmund, einem Gottesdienst in Berlin und einer zentralen Trauerfeier in Selm-Bork den Opfern des vermutlich psychisch kranken Täters.

Sechs Tage nach den tödlichen Schüssen auf die drei Polizeibeamten in Dortmund und Waltrop herrschte am Montag bei Kollegen und politisch Verantwortlichen Entsetzen, Trauer und Wut über die Bluttat. Insgesamt 10 000 Polizisten aus dem ganzen Bundesgebiet gedachten mit einem Schweigemarsch in Dortmund, einem Gottesdienst in Berlin und einer zentralen Trauerfeier in Selm-Bork den Opfern des vermutlich psychisch kranken Täters. "Ich hoffe nur, dass es nicht wieder passiert, aber letztlich ist sowas wohl nicht zu verhindern", meinte ein junger Beamter beim Weg durch Dortmund.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Fritz Behrens, oberster Dienstherr der Getöteten, fragte bei der Trauerfeier: "Was ist los in unserer Gesellschaft, in der nicht nur Polizisten Opfer von feigen Mordanschlägen werden, sondern sich auch die alltägliche Gewalt in der Schule gegen Lehrer und Mitschüler richtet, oder in der farbige Ausländer auf unseren Straßen Gefahr laufen, totgeprügelt zu werden?" Der SPD-Politiker plädierte ebenso wie auch Ministerpräsident Wolfgang Clement dafür, der Gewalt in der Gesellschaft entschlossen entgegenzutreten.

Überall bei den Gedenkveranstaltungen für die erschossenen Beamten gab es ernste, betroffene Gesichter und Tränen. "Schrecklich, ich kann das immer noch nicht fassen", meinte eine Teilnehmerin der Trauerfeier vor den Blumengestecken aus roten Marbeln, weißem Eisenhut, Nelken und Gerbera. An den Fotos der getöteten Yvonne Hachtkemper, Thomas Goretzky und Matthias Larisch von Woitowitz neben der nordrhein-westfälischen Landesfahne hängt ein schwarzer Trauerflor.

"Das ist sehr schwer, mit dem Geschehenen umzugehen. Das waren Kollegen, und da fühlt man mit", meinte eine junge Beamtin aus Niedersachsen, die wie alle Teilnehmer des Schweigemarschs ihre Dienstwaffen zu Hause gelassen hatte. Einer ihrer Kollegen aus dem Ruhrgebiet meinte, er sei "enttäuscht und entsetzt", dass es es immer wieder Schüsse auf Polizisten gebe. Ein anderer sagte: "Da ist nur noch die Hoffnung da, dass es einem nicht selbst passiert."

Auch die Dortmunder Bürger, die am Montagmorgen den Schweigemarsch der uniformierten Polizisten zum Friedensplatz beobachteten, wischten sich die Tränen aus den Augen. "Das hätte nicht passieren dürfen", sagt eine ältere Frau mit tränenerstickter Stimme: "Hoffentlich wird den Angehörigen der Opfer wenigstens schnell und richtig geholfen."

Mehr Informationen unter www.polizei.nrw.de, Do

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false