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Durcheinandergewirbelt: Ein Mann geht am Mittwoch in Mandra an einem Auto vorbei, das gegen die Hauswand gedrückt wurde.

© Petros Giannakouris/AP/dpa

Schwere Unwetter in Griechenland: Zahlreiche Todesopfer nach Überschwemmungen

Ein heftiger Sturm im Umland von Athen hat mindestens 16 Todesopfer gefordert. Die Staatsanwaltschaft ordnet wegen zugeschütteter Abflüsse Untersuchungen an.

Der seit Tagen am Mittelmeer tobende Sturm hat in Griechenland nach offiziellen Angaben Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Wie der staatliche Rundfunk am Donnerstag berichtete, wurden ganze Abschnitte der Küstenstraße im Westen Athens in Richtung der Hafenstadt Korinth weggespült.

Staatsanwaltschaft ordnet Untersuchung an

Meteorologen sprachen von einem „Medicane“ (Mediterraner Hurrikan), von einer Art von Sturmtief, wie man es aus den Tropen kennt. Es sei weiterhin mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen zu rechnen, warnte der Zivilschutz in Griechenland.

Am Mittwoch waren bei den schweren Unwettern und Überflutungen mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, allerdings wurden fünf Anwohner am Donnerstag noch vermisst. 17 Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden. Die Athener Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung an: In den betroffenen Regionen rund um die Städte Elefsina und Megara waren in den vergangenen Jahrzehnten Bäche zugeschüttet worden, um darauf Häuser zu bauen. Das aus den umliegenden steilen Bergen herabfließende Regenwasser konnte deswegen nicht ins Meer gelangen und abfließen. Zwei der Todesopfer seien von den Fluten sogar ins Meer gespült worden, hieß es.

Autos wurden wie Papierschiffchen weggeschwemmt

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras sprach in einer über soziale Medien verbreiteten Erklärung von nationaler Trauer angesichts dieser Katastrophe und kündigte schnelle und unbürokratische Hilfen an. Außerdem ordnete er eine dreitägige Staatstrauer an. Die Regierung kündigte an, ein Kreuzfahrtschiff einzusetzen, um rund 900 Obdachlose aufzunehmen.

Die deutschsprachige „Griechenland Zeitung“ berichtet in ihrer Online-Ausgabe, dass nicht nur Häuser, sondern auch Straßen in der betroffenen Region zur Falle wurden. Menschen seien in ihren Fahrzeugen vom Wasser überrascht worden, darunter auch Lkw-Fahrer. „Autos wurden wie Papierschiffchen über die Straßen gespült. Selbst schwere Lastwagen wurden wie Spielzeug hinweggerafft. Verzweifelte Fahrer retteten sich auf die Dächer ihrer Fahrzeuge.“ Rettungskräfte aus dem ganzen Land seien im Einsatz, darüber hinaus sollen Polizisten verhindern, dass es in den wegen der Überschwemmungen verlassenen Häusern zu Plünderungen kommt.

Mit einer Beruhigung des Wetters ist vorerst nicht zu rechnen. Laut „wetter.de“ wird die dramatische Lage bis zum Wochenende anhalten. Für Griechenland und den südlichen Balkan sei „mit heftigem Regen, Gewittern und sogar Orkanböen“ zu rechnen. (cse/dpa/epd)

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