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Schwerhörigkeit: Hörschäden unter Jugendlichen steigen drastisch

Alarmierende Zahlen: Fast jeder vierte Jugendliche unter 18 Jahren hat einen nicht heilbaren Hörschaden.

Die Zahl schwerhöriger Kinder und Jugendlicher in Deutschland hat der Krankenkasse DAK zufolge drastisch zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden 580 bei der DAK versicherten Patienten unter 18 Jahren ein Hörgerät verschrieben. Das sei im Vergleich zu 2005 ein Anstieg um 38 Prozent, teilte die DAK mit. Fast jeder vierte Jugendliche in Deutschland habe inzwischen einen nicht heilbaren Hörschaden.

Als Hauptursache für Schwerhörigkeit bei jungen Menschen gilt zu laute Musik. In Discotheken und bei Konzerten fängt meist der messbare Lärmpegel erst bei 90 Dezibel an – ab 85 Dezibel gilt Lärm bereits als hörschädigend. Eine besondere Gefahr gehe auch von der Dauerbeschallung über Mini-Kopfhörer der MP3-Player aus, die Mittelwerte von 100 Dezibel erreichen können. Besonders tückisch sei, dass Musiktöne angenehmer wahrgenommen werden als Baustellen- oder Verkehrslärm, sagt der Ohrenarzt und DAK-Experte Gernot Hermanussen. Wer jahrelang Musik mit Schalldruckpegeln über 100 Dezibel höre, schädige die feinen Haarzellen im Innenohr so stark, dass am Ende eine bleibende Hörschädigung daraus werde, sagte Hermanussen.

Zukünftig rechnet der Ohrenarzt mit immer mehr Kindern und Jugendlichen, die unter einem bleibenden Hörschaden leiden. Die DAK wies auf die Notwendigkeit eines gesunden Gehörs für verschiedene Berufe hin, zum Beispiel Lehrer, Kraftfahrzeugmechaniker oder Pilot. Jugendliche mit einem Hörschaden könnten bereits an der medizinischen Eignungsuntersuchung scheitern. Die DAK rät Eltern daher, mit ihren Kindern über gehörschädigenden Lärm und Schutzmöglichkeiten zu reden. (ds/dpa)

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