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Der 36-jährige Indonesier gilt als einer der schlimmsten Serienvergewaltiger Großbritanniens.

© AFP PHOTO / GREATER MANCHESTER POLICE

Serienvergewaltiger filmte seine Taten: 36-Jähriger soll mehr als 190 Männer betäubt und missbraucht haben

In Großbritannien hat ein Student über Jahre junge Männer in seine Wohnung gelockt und vergewaltigt. Jetzt wurde er zu mindestens 30 Jahren Haft verurteilt.

Einer der schlimmsten Serienvergewaltiger Großbritanniens muss für mindestens 30 Jahre ins Gefängnis. Das entschied ein Gericht am Montag in Manchester. Der 36-Jährige wurde wegen sexuellen Missbrauchs von 48 Männern verurteilt. Er filmte seine bewusstlosen Opfer dabei, wie er sie vergewaltigte. Die Polizei geht aufgrund der Videoaufnahmen, die der Täter gemacht hat, davon aus, dass er sich über Jahre sogar an mehr als 190 Männern verging. Viele von ihnen konnten bislang allerdings nicht identifiziert werden.

Videoaufnahmen aus Überwachungskameras belegten, dass sich der Täter in den frühen Morgenstunden oft in der Nähe seiner Wohnung vor Nachtclubs aufhielt, um sich gezielt seine Opfer zu suchen: Sie waren in der Regel jung, betrunken und allein.

Der Täter versprach ihnen demnach, dass sie in seiner Wohnung ein Getränk oder einen Schlafplatz bekämen und ihr Handy aufladen dürften. Dort betäubte er dann die Männer.

Der britischen Zeitung „The Guardian“ zufolge wurde der 36-jährige Indonesier, der zum Studieren nach Großbritannien gekommen war und für dessen Lebensunterhalt demnach sein Vater aufkam, im Sommer 2017 gestoppt. Eines seiner Opfer sei während der Tat aufgewacht, habe den Missbrauch bemerkt und dann den körperlich unterlegenen Peiniger überwältigt und geschlagen.

Die alarmierte Polizei habe zunächst das 18-jährige Missbrauchsopfer wegen Körperverletzung verhaftet. Der heute 36-jährige Mann habe sich dann aber bei Befragungen auffällig verhalten. Schließlich fanden die Beamten auf dessen Handys Hunderte Stunden Videoaufnahmen von Gewalttaten an offenbar bewusstlosen jungen Männern.

Vor dem Nachtclub „The Factory“ in Manchester: Hier suchte sich der Serienvergewaltiger seine späteren Opfer.
Vor dem Nachtclub „The Factory“ in Manchester: Hier suchte sich der Serienvergewaltiger seine späteren Opfer.

© Peter Byrne/PA Wire/dpa

Darüber hinaus behielt der Täter Handy, Ausweise, Führerscheine seiner Opfer als eine Art „Trophäe“ zurück, wie die BBC berichtet. Die meisten der jungen Männer hätten keine Ahnung gehabt, was in der Nacht in dieser Wohnung passiert sei. Sie seien desorientiert und verwirrt aufgewacht, manche erzählten von Scham darüber, dass sie in scheinbar so desolatem Zustand einem Fremden zur Last gefallen seien. Was ihnen passiert war, erfuhren die allermeisten Opfer demnach erst später, als die Polizei sie kontaktierte.

Durch die gefundenen Hinweise in der Wohnung des Täters konnten die Ermittler der BBC zufolge mehr als 100 Opfer identifizieren, von 70 weiteren sei die Identität noch unbekannt.

In vier Prozessen wurden 48 Opfer gehört. Für die Medien galt während dieser Zeit eine Berichterstattungssperre, damit die jeweils nächste Jury nicht beeinflusst werde. Die Sperre war nun mit dem Ende des vierten Prozesses aufgehoben. (dpa/Tsp)

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