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Panorama: Sibirien wird wärmer – minus 43 Grad

Zuvor waren minus 71 Grad gemessen worden – die Eiszeit in Deutschland hält weiter an

Berlin/Moskau (dpa). Nach tagelangen Temperaturen von fast minus 60 Grad ist die sibirische Region Jakutien jetzt von einer „Hitzewelle“ erfasst worden. „In Jakutien ist es wärmer geworden“, schrieb die Agentur ItarTass. Die Temperaturen rund um die Diamanten-Stadt Mirny seien von stellenweise 58 Grad unter Null auf nunmehr minus 43 Grad Kälte gestiegen. In Mirny selbst seien am Dienstag gar nur minus 36 Grad gemessen worden. Zuvor waren in der Ortschaft Ojmjakon noch minus 71,2 Grad gemessen worden.

Eiszeit in Deutschland: Zwar schien am Mittwoch fast überall die Sonne, aber sie hatte nicht die Kraft, die Luft zu erwärmen. Nur der schneidende Wind aus dem Osten ließ in der Mitte und im Norden des Landes etwas nach. Die eisigste Station in der Nacht zum Mittwoch war Funtensee in Bayern mit 26,5 Grad unter dem Gefrierpunkt. In Wolfen (Sachsen-Anhalt) erfror am Dienstag eine 44-jährige obdachlose Frau. Sie wurde in einer leeren Wohnung gefunden, wo eine Temperatur von minus vier Grad herrschte. Bereits am Wochenende waren ein 79 Jahre alter Jäger aus dem Emsland und eine 89-jährige Frau aus Neubrandenburg erfroren.

Grimmig kalt mit minus 14 Grad war es in der Nacht zum Mittwoch auch im mittelfränkischen Roth. Wintersportler warten jedoch vergebens auf Schnee, denn Niederschläge sind nicht in Sicht. Die Wintersportler scharren umsonst mit den Hufen. Mit einer Durchschnittstemperatur von minus 10,4 Grad war der Dienstag in Potsdam der kälteste 10. Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1893, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Relativ warm war es nur im äußersten Norden und Süden. Schleswig meldete 0,8 Grad plus, Schauinsland bei Freiburg 1,8 Grad plus.

Im Münsterland gab am frühen Mittwochmorgen die ersten Blitzeisunfälle. Vor allem in Brückenbereichen sei es zu zahlreichen Unfällen mit Blechschäden gekommen, berichtet die Bezirksregierung Münster. Verletzt wurde nach den ersten Angaben niemand.

In den baden-württembergischen Weingärten hat die Eisweinlese begonnen. Nach einer ersten Umfrage wurden die begehrten Trauben Mittwochmorgen an mehreren Orten im Unterland bei Heilbronn geerntet.

Mit minus acht bis zehn Grad war es ausreichend kalt. Die gefrorenen Trauben wurden sofort gepresst. Der Saft erreicht Spitzenpreise.

Trotz Sonnenstrahlen bleiben die Temperaturen im Westen unter dem Gefrierpunkt, im Osten erreichen die Werte maximal minus 5 Grad. Im Tagesverlauf ziehen im Südwesten und an der Ostsee dichtere Wolken auf. Dort soll es aber nach Vorhersagen des Wetterdienstes Meteomedia trocken bleiben. Vom Westen her nähert sich am Donnerstag ein Tiefausläufer. Dennoch soll in den kommenden Tagen das Hochdruckgebiet über Skandinavien wetterbestimmend bleiben. Es lenkt weiter frostig-kalte Luft nach Deutschland. Nachts gehen die Temperaturen im Westen auf bis zu minus 9 Grad zurück, im Osten fallen die Werte auf bis zu minus 14 Grad. Zum Wochenende hin rechnen die Meteorologen örtlich mit leichten Schneefällen.

In Griechenland regnet es Fische

In Nordgriechenland hat es nach einem Sturm Sardinen geregnet. Ein starker Wirbelwind hatte Wasser aus dem Meer vor der Hafenstadt Thessaloniki hochdrückt. Dabei wurden auch kleine Fische mit in die Luft gerissen, so gelangten sie mehrere Kilometer entfernt ins Hinterland. „Wir konnten unseren Augen nicht trauen. Auf den Feldern und im Wald, wo wir normalerweise Pilze sammeln, lagen überall kleine Fische herum“, sagte am Mittwoch ein Einwohner des kleinen Dorfes Korona, das 15 Kilometer vom Meer entfernt liegt. Meteorologen sagten im Radio, das Phänomen sei zwar selten, aber ihnen nicht unbekannt. Ein starker Wirbelsturm wirke praktisch wie ein Staubsauger. In den vergangenen drei Tagen hatte ein Sturm in Griechenland schwere Schäden angerichtet.

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