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Britney Spears 2019 bei einer Filmpremiere.

© REUTERS/Mario Anzuoni

„Sie haben mich buchstäblich getötet“: Britney Spears erhebt schwere Vorwürfe gegen ihre Familie

2021 endete die lange Vormundschaft über Britney Spears. Nun wurde eine Audiobotschaft von ihr mit harten Vorwürfen gegen Vater, Mutter und Schwester publik.

In den Jahren 2008 bis 2021 veröffentlichte Britney Spears vier Alben, ging zweimal auf Tournee und hatte eine vierjährige Dauershow in Las Vegas. Äußerlich betrachtet konnte man den Eindruck eines normal arbeitenden Popstars gewinnen. Tatsächlich war Spears, die am 2. Dezember 41 Jahre alt wird, während dieser 13 Jahre unmündig.

2008 hatte ein Gericht entschieden, dass fortan ihr Vater Jamie Spears die wichtigsten Karriereentscheidung treffen und das Vermögen verwalten durfte. Dieser Entscheidung war der öffentliche, von der Boulevardpresse ausgeschlachtete Abstieg von Britney Spears vorausgegangen.

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2007 hatte Spears kurzzeitig ein auf Suchttherapien spezialisiertes Rehabilitationszentrum besucht, anschließend lieferte sie sich mit dem Tänzer Kevin Federline einen Streit um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder.

Eine 22-minütige Abrechnung mit ihrer Familie

Die lange Vormundschaft durch Jamie Spears war dann aber mehr und mehr in die Kritik geraten. War diese Bevormundung eines erwachsenen Menschen, die erst im November 2021 von einem Gericht aufgehoben wurde, wirklich verhältnismäßig? Nun wurde eine 22-minütige Tonaufnahme unter anderem auf einem YouTube-Fankanal veröffentlicht, die ursprünglich auf dem offiziellen Kanal von Britney Spears abrufbar gewesen sein soll. Die Sängerin rekapituliert in der Aufnahme die Zeit der Vormundschaft durch ihren Vater.

Es ist eine harte Anklage insbesondere gegen ihre Mutter Lynne Irene und ihre Schwester Jamie Lynn Spears, denen sie Untätigkeit vorwirft.

[Lesen Sie auch: Justiz, Medien, Öffentlichkeit: Der Fall Britney Spears ist eine Geschichte des Versagens (T+)]

Die Idee mit der Vormundschaft, bei der ihr Vater das große Vermögen seiner Tochter verwaltete, sei ursprünglich von ihrer Mutter gekommen. Später hätten Mutter und Schwester nichts unternommen, um ihr zu helfen. „Sie fanden es insgeheim gut, dass ich die Schlechte war.“

Der Vater wiederum habe schon bei Britney Spears Bruder alles kontrollieren wollen und sich in diesem Zusammenhang „wirklich missbräuchlich“ verhalten, als er jünger war. „Sie haben mich buchstäblich getötet“, sagt Britney Spears über das Verhalten ihrer Familie in den 13 Jahren der Vormundschaft.

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Spears beschreibt mehrere Beispiele dafür, wann sie sich in der Zeit über Gebühr kontrolliert fühlte. Es begann mit einer Zwangseinweisung ins Krankenhaus. „Es waren keine Drogen in meinem Blut, kein Alkohol, nichts, es war purer Missbrauch“, meint Spears. Einen zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt in dieser Anfangszeit bezeichnet sie als traumatisierend.

Ihre Arbeit anschließend sei eine „demoralisierende Erfahrung“ gewesen. Ihr sei von ihrem Umfeld vermittelt worden, dass sie zu dick sei. „Sie haben mich dazu gebracht, dass ich mich fühlte, als sei ich nichts.“

Therapie als Gefängniserfahrung

Ihre beruflichen Leistungen mochte sie nicht. Auch das Arbeitspensum sei zu hoch gewesen: Sieben Tage die Woche ohne Freizeit. Ihr Vater habe sie außerdem durch Drohung mit Anwälten zu einer stationären Therapie gezwungen. Britney Spears schildert diese Erfahrung als „fast militärisch“ und wie in einem Gefängnis.

[Lesen Sie auch: Mehr Angst vor Nudeln als vor Terror: Die Nullerjahre waren brutal – vor allem für Frauen (T+)]

Sie sei unter anderem beim Umziehen überwacht worden, auch ihre Ernährung sei einer genauen Kontrolle unterworfen gewesen. „Ich durfte nicht mal rauchen. Leute im Todestrack dürfen das.“ Auch Treffen der „Anonymen Alkoholiker“ habe sie besuchen müssen, obwohl sie keine Alkoholikerin gewesen sei.

Britney Spears' Mutter reagiert

Via Instagram hat sich Lynne Spears zu den Vorwürfen ihrer Tochter geäußert. „Dein ganzes Leben lang habe ich mein Bestes gegeben, deine Träume und Wünsche zu unterstützen“, schreibt sie.

Sie werde ihrer Tochter nie den Rücken zukehren, sei angesichts der Abweisungen nach Versuchen der Kontaktaufnahme inzwischen aber hoffnungslos. Lynne Spears hoffe auf ein privates Gespräch.

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Rechtsstreit mit dem Vater

Das Ende der umstrittenen Vormundschaft, die zu einer Fan-Bewegung für die Befreiung von Britney Spears geführt hatte, liegt nun bald ein Jahr zurück. Abgeschlossen hat der Popstar damit längst noch nicht. Das zeigt auch der Rechtsstreit, in dem sich Spears derzeit mit ihrem Vater befindet.

Es geht um den Vorwurf, er habe sich als langjähriger Vormund am Geld seiner Tochter bereichert, die zur Jahrtausendwende mit ihren Alben „Baby One More Time“ und „Oops! … I Did It Again“ zu einem international bekannten Star und Teenie-Idol geworden war. Ihr aktuelles Vermögen wird auf 60 bis 70 Millionen US-Dollar geschätzt.

Spears deaktivierte Instagram-Account

Doch auch abseits des Rechtsstreits sorgte Britney Spears vor kurzem wieder für Schlagzeilen. Auf ihrem Instagram-Account teilte sie mehrere freizügige Fotos, wegen denen sich manche Fans Sorgen um den seelischen Zustand des Stars machten. Inzwischen ist der Account nicht mehr abrufbar.

Offenbar hat Spears ihre Social-Media-Aktivitäten stattdessen zu ihrem Twitter-Account verlagert, wo sie seit 25. August wieder postet und auch hier mit freizügigen Aufnahmen von sich selbst auffällt.

Jüngst hatte Spears mit Elton John an einem Mashup gearbeitet: Der Hit „Hold Me Closer“ wurde im August 2022 veröffentlicht.

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