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Alec Baldwin

© REUTERS/Mike Blake

Update

Sie wollen 25 Millionen US-Dollar: Familie eines toten Soldaten wirft Alec Baldwin Verleumdung vor

Ein Streit auf Instagram zwischen Alec Baldwin und der Schwester eines toten Soldaten eskaliert. Es ist nicht die einzige Klage gegen den Schauspieler.

Die Familie eines in Afghanistan getöteten US-Soldaten hat Klage gegen Alec Baldwin eingereicht. Sie wirft dem Schauspieler Verleumdung und Fahrlässigkeit vor und fordert mindestens 25 Millionen US-Dollar Schmerzensgeld, berichtet der Fernsehsender CNN.

Die Witwe und die Schwestern des Soldaten seien durch Äußerungen Baldwins auf Instagram in eine schwere Notlage gekommen, heißt es in der Anklage. Follower des Schauspielers hätten den Frauen "feindselige, aggressive, hasserfüllte Nachrichten" geschickt. Was war passiert?

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Die Geschichte beginnt mit dem Anschlag eines Selbstmordattentäters in der afghanischen Hauptstadt Kabul, bei der am 26. August 2021 laut US-Verteidigungsministerium 13 Soldat:innen getötet wurden. Darunter auch der Ehemann einer der Klageführerin und Vater ihres damals noch ungeborenen gemeinsamen Kindes.

Baldwin schickte der Witwe 5.000 US-Dollar

Via Crowdfunding bat die Familie des Verstorbenen damals um Spenden für die alleinerziehende Witwe und das Baby – bisher kamen fast 700.000 US-Dollar zusammen (Stand: 21. Januar 2021). Baldwin erfuhr laut Anklage von dem Spendenaufruf und schickte einen Scheck in Höhe von 5.000 US-Dollar, berichtet CNN weiter.

Doch ein halbes Jahr später scheint der Schauspieler seine Entscheidung zu bereuen. Zum ersten Jahrestag des Sturms auf das US-Kapitol postet die Schwester des Soldaten ein Foto auf Instagram. "In Erwartung des 6. Januar 2022, dem einjährigen Jahrestag ihrer Teilnahme an der Demonstration in Washington, DC", steht in der Anklage.

In einer privaten Nachricht soll Baldwin daraufhin mit Unverständnis reagiert haben: "Als ich das Geld für Ihren verstorbenen Bruder schickte, wusste ich nicht, dass Sie ein Randalierer vom 6. Januar waren", zitiert die Klageschrift. Die Klageschrift stellt klar, die Frau sei "nie festgenommen, verhaftet, angeklagt oder wegen eines Verbrechens im Zusammenhang mit ihrer Teilnahme (...) verurteilt worden".

"Protestieren ist völlig legal" – "Viel Glück"

In einer privaten Nachricht an den Schauspieler habe die Schwester geschrieben: "Protestieren ist in diesem Land völlig legal, und ich habe mich bereits mit dem FBI zusammengesetzt. Danke, einen schönen Tag noch!"

So einfach habe Alec Baldwin das Gespräch aber nicht beenden wollen, suggeriert die Klageschrift. Seine vorerst letzte Nachricht habe gelautet: "Ihre Aktivitäten führten zur rechtswidrigen Zerstörung von Regierungseigentum, zum Tod eines Polizeibeamten und zu einem Angriff auf die Bestätigung der Präsidentschaftswahlen."

Baldwin teilte das Erinnerungsfoto der Frau auf seinem eigenen Instagram-Account und habe ihr "Viel Glück" gewünscht. Keine 20 Minuten später hätten die "Hassnachrichten" begonnen. Nach einer Stunde hätten auch ihre Schwester und die Witwe des Soldaten solche Nachrichten erhalten – "und sogar Todesdrohungen", wie die Anklage schreibt.

Inzwischen hat der Schauspieler das Foto wieder gelöscht. Zur Klage haben Alec Baldwin und sein Anwalt noch keine Stellung bezogen.

[Lesen Sie auch: "Waffenmeister zum Fall Alec Baldwin: 'In Deutschland ist scharfe Munition am Set verboten'" (T+)]

Es ist nicht die einzige Klage, gegen die sich der US-Schauspieler derzeit verteidigen muss. Ende Oktober starb bei einem Filmdreh die Kamerafrau Halyna Hutchins. Baldwin hatte eine Requisitenwaffe abgefeuert und Hutchins tödlich verletzt.

Baldwin, der in dem Western als Hauptdarsteller und Produzent auftritt, wird in der Klage eines Setmitarbeiters fahrlässiges Verhalten vorgeworfen. Die Polizei ermittelt. (Tsp)

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