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Panorama: Silvester-Bilanz: Neujahr - friedliche Feste und Terror

Mit Deutschlands größter Open-Air-Silvesterparty ist die Hauptstadt friedlich und ausgelassen ins neue Jahr gestartet. Unbeeindruckt von klirrender Kälte feierten rund um das Brandenburger Tor mehr als eine Million Berliner und ihre Gäste bis zum Morgen.

Mit Deutschlands größter Open-Air-Silvesterparty ist die Hauptstadt friedlich und ausgelassen ins neue Jahr gestartet. Unbeeindruckt von klirrender Kälte feierten rund um das Brandenburger Tor mehr als eine Million Berliner und ihre Gäste bis zum Morgen. Unterdessen erschütterten Terroranschläge und Gewalt die Menschen zum Jahreswechsel in Israel, Spanien, der Türkei und auf den Philippinen. In Berlin begann um Punkt Mitternacht mit einem riesigen Feuerwerk rechnerisch zugleich das neue Jahrtausend, das die meisten Menschen aber schon vor einem Jahr begangen hatten. Höhepunkt des acht Millionen Mark teuren Berliner Silvester-Spektakels war kurz vor Mitternacht eine eindrucksvolle Show aus Feuer, Licht und Musik an der Siegessäule. Unter dem Motto "Welcome 2001 - Berlin Open End" verfolgten Zehntausende, wie Flammenbälle und Vulkane in den klaren Nachthimmel aufstiegen. Rote bengalische Feuer tauchten die 69 Meter hohe Säule in ein magisches Licht. Die Silvester in Berlin GmbH hatte ursprünglich 1,5 Millionen Besucher erwartet, zeigte sich aber zufrieden mit dem Besucheransturm.

Für Polizei und Feuerwehr verlief die Silvesternacht in der Hauptstadt ohne größere Probleme. Über 1900 Einsätze wurden stadtweit verzeichnet. Der Pariser Platz am Brandenburger Tor musste noch vor Mitternacht wegen Überfüllung abgesperrt werden. Mehrere Menschen wurden durch Feuerwerkskörper verletzt, mindestens drei davon schwer.

Auf der ganzen Welt wurde der Jahreswechsel mit Parties begrüßt. Echten Millenniumstrubel erlebten die Kubaner: Sie hielten sich an die reine Mathematik, nach der das neue Millennium erst mit dem Jahr 2001 beginnt. Am New Yorker Times Square feierten etwa 500 000 Menschen ins Neue Jahr. Startschuss war ein leuchtender Ball, der von Boxlegende Mohammed Ali und Bürgermeister Rudolph Giuliani von einer Säule herabgelassen wurde. Auf dem Roten Platz in Moskau verfolgten eine halbe Million Menschen die Neujahrsansprache von Präsident Putin und lauschten der wieder eingeführten Sowjet-Hymne.

In Spanien verstärkte die baskische Untergrundorganisation Eta ihre Terrorwelle zum Jahreswechsel. Am Montag setzten Eta-Anhänger bei Bilbao sechs Bankfilialen, ein Parteibüro der Sozialisten und einen Firmensitz in Brand. Sprengstoffexperten der Polizei machten am Sonntag in Sevilla vor einem Bahnhof eine Autobombe mit 100 Kilogramm Dynamit unschädlich.

Im Nahen Osten begann das neue Jahr mit Gewalt. Während die arabische Liga Beratungen über die US-Friedensvorschläge auf Donnerstag verschob, lieferten sich Israelis und Palästinenser neue Gefechte. Dabei starben nach palästinensischen Angaben zwei Polizisten. Zuvor waren am Sonntag zwei prominente Persönlichkeiten der verfeindeten Völker getötet worden. Der radikale Siedler-Politiker Binjamin Kahane starb beim Beschuss seines Minibusses. Erschossen wurde auch Thabet Thabet, ein führender Politiker der palästinensischen Befreiungsbewegung Fatah von Jassir Arafat.

Bei einem Bomben-Anschlag in Istanbul wurden in der Silvesternacht zehn Menschen verletzt. Gegen Mitternacht war im europäischen Stadtteil Beyoglu auf einer belebten Einkaufs- und Vergnügungsstraße eine Rohrbombe explodiert. Nach einer Bombenanschlagsserie auf den Philippinen bewachte Marineinfanterie Einkaufszentren, Bahnhöfe und Flughäfen. In der Bevölkerung herrschte Furcht vor weiteren Anschlägen. Bei mehreren Explosionen waren am Samstag 14 Menschen getötet worden.

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