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Panorama: Sitzenbleiben als Chance

Studie: Viele machen einen besseren Schulabschluss

Wer in der Schule ein Mal sitzen bleibt hat – zumindest statistisch gesehen – gute Chancen einen besseren Schulabschluss zu erreichen. Das meinen Wissenschaftler des RheinischWestfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) herausgefunden zu haben. Im Rahmen einer Studie werteten sie die Daten von rund 2500 Schülern aus den Geburtsjahrgängen 1961-1973 aus.

Demnach haben Sitzenbleiber eine um 50 Prozent gesteigerte Chance, einen höheren Schulabschluss zu erzielen, als ihre nahtlos versetzten Mitschüler. Umgekehrt sinkt das Risiko, die Schule mit einem niedrigerem Abschluss zu verlassen, um etwa ein Viertel.

Aufgrund der verwendeten Datensätze lasse die Untersuchung keine wissenschaftlich fundierten Schlüsse darüber zu, warum die Sitzenbleiber auf lange Sicht die Bildungsabschlüsse erzielen. Der Autor der Studie vermutet, dass das Nichtversetztwerden häufig als „Schuss vor den Bug“ empfunden wird. In der Regel seien die Schüler dann motivierter und würden mit Nachhilfeunterricht gefördert. Bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ist man skeptisch. „Im Einzelfall kann das den Schülern sicher einen Schub geben“, meint Sprecher Ulf Rödde. Für die Mehrheit aber sei dies aber eher ein Frustrationserlebnis. Laut Pisa-Studie bringt das Sitzenbleiben den meisten Schülern nichts: Sie zählen nach einem Jahr wieder zu den schwächsten einer Klasse. „Pisa-Papst“ Jürgen Baumert lehnt das Sitzenbleiben ab. tbl

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