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Die europaweite Online-Umfrage zur möglichen Abschaffung der Sommerzeit stößt nach Angaben der zuständigen EU-Kommission auf riesiges Interesse.

© Sebastian Kahnert/ZB/dpa

Sommerzeit oder Winterzeit?: EU-Umfrage zur Zeitumstellung hat schon mehr als eine Million Teilnehmer

Eine Stunde länger Tageslicht an lauen Sommerabenden: Derzeit profitieren Millionen Menschen von der Sommerzeit. Doch die Zeitumstellung hat zahlreiche Gegner, der Nutzen ist umstritten.

Die europaweite Online-Umfrage zur möglichen Abschaffung der Sommerzeit stößt nach Angaben der zuständigen EU-Kommission auf riesiges Interesse. „Wir haben bereits zur Hälfte der Laufzeit mehr als eine Million Antworten registriert“, sagte ein Kommissionssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Allein in den ersten drei Tagen der Konsultation seien es mehr als 500.000 gewesen.

Bei der im Juli gestarteten und noch bis zum 16. August laufenden Umfrage können EU-Bürger angeben, ob sie künftig gerne ohne Zeitumstellung leben würden und ob sie Winter- oder Sommerzeit bevorzugen. Auf Grundlage der Ergebnisse sowie anderer Studien und Meinungen will die EU-Kommission dann entscheiden, ob sie einen Vorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorlegt. Das Europaparlament sowie einzelne Mitgliedstaaten hatten die Behörde zuvor beauftragt, die derzeitige Sommerzeitregelung zu prüfen und zu bewerten, ob sie geändert oder beibehalten werden sollte.

"Ständige Sommerzeit" oder "ständige Winterzeit"

In der Befragung können auch Gründe zur Entscheidung für oder gegen die Sommerzeit angegeben werden: Dazu gehören Energieeinsparung, Gesundheit, Freizeitaktivitäten am Abend oder die Straßenverkehrssicherheit. Für den Fall einer Abschaffung können Teilnehmer eine Präferenz entweder für "ständige Sommerzeit" oder "ständige Winterzeit" angeben.

Die Uhrenumstellung in heutiger Form wurde in Deutschland 1980 eingeführt - mit dem Ziel, Energie zu sparen. Regelungen auf EU-Ebene zur Sommerzeit gibt es seit 1981. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück.

Umfrage in Deutschland ergab Mehrheit gegen Sommerzeit

Der Nutzen ist allerdings umstritten. Laut Umweltbundesamt knipsen die Deutschen wegen der Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends seltener das Licht an - im Frühjahr und Herbst wird jedoch morgens mehr geheizt. Außerdem sehen Mediziner Gesundheitsrisiken. Schlafforscher warnen, empfindsame Menschen könnten Probleme mit dem zeitlichen Hin und Her haben - samt Schlafstörungen und Appetitlosigkeit.

Zum Stimmungsbild nach den ersten Wochen der Befragung will die EU-Kommission keine Angaben machen. Die Ergebnisse würden erst nach dem Ende der Konsultation präsentiert, sagte Sprecher Enrico Brivio.

In EU-Kreisen wird allerdings erwartet, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer gegen die Sommerzeit ist. So hatte in Deutschland bereits im Frühjahr eine repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK ergeben, dass 73 Prozent der Bevölkerung die Zeitumstellung nicht gut finden. (dpa)

Die Online-Befragung finden Sie hier.

Die Befragung finden Sie hier als PDF zum Download.

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