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Sonnenfinsternis: "Irgendwie gespenstisch"

In der Türkei, Griechenland und in Afrika konnten heute zahllose Menschen bei bestem Wetter eine totale Sonnenfinsternis beobachten. In Deutschland blieb das Naturschauspiel weitgehend von Wolken verdeckt.

Offenbach/Istanbul/Athen - Ein trüber Himmel erlaubte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes nur vereinzelt Blicke auf das Naturschauspiel, das in Mitteleuropa als Teilfinsternis zu sehen war, bei der die Sonnenscheibe nur teilweise verdeckt wird. In Afrika und dem Mittelmeerraum konnten dagegen bei bestem Wetter zahllose Beobachter verfolgen, wie sich der Neumond vor die Sonnenscheibe schob.

Auf der kleinen griechischen Insel Kastellorizon mit nur 250 Einwohnern versammelten sich rund 3000 Besucher und überfüllten fast die gesamte malerische Hafenpromenade. «Es ist eins der spektakulärsten Naturphänomene. Hier hat die totale Sonnenfinsternis rund 2,5 Minuten gedauert», sagte der griechische Astrophysiker Ioannis Seiradakis im Fernsehen. Das nur neun Quadratkilometer kleine Eiland vor der türkischen Küste war das einzige EU-Territorium, wo sich eine totale Sonnenfinsternis mit vorübergehender Dunkelheit beobachten ließ. «Noch nie hatten wir so einen Menschenauflauf auf unserer Insel», sagte eine Einwohnerin im Fernsehen.

Das Naturschauspiel hatte mit dem Sonnenaufgang in Ostbrasilien begonnen. Der Kernschatten des Mondes war anschließend über den Atlantik, Nordafrika und den östlichen Mittelmeerraum gerast. Zwischen Russland und der Mongolei ging das Himmelsspektakel schließlich in der von Osten heraufziehenden Nacht zu Ende. Auch im Süden Russlands und in Sibirien strömten tausende Menschen auf die Straßen, um die Finsternis zu bewundern.

In Deutschland machte eine ausgedehnte Wolkendecke den meisten Beobachtern einen Strich durch die Rechnung. «Für einen Großteil der Menschen fiel die Teilfinsternis aus», sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Lediglich im Osten Deutschlands hätten Chancen bestanden, das Ereignis zu beobachten. Auch in Hessen und Bayern erhaschten Beobachter vereinzelt Blicke auf das Naturphänomen.

Zuletzt war in Mitteleuropa vor knapp sechs Monaten eine Teilfinsternis der Sonne zu sehen. Die nächste totale Sonnenfinsternis findet am 1. August 2008 statt, unter anderem über Sibirien. Von Deutschland aus wird sie wieder als Teilfinsternis zu verfolgen sein. (tso/dpa)

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