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Eine Krankenschwester hat sich in dieser Madrider Klinik an Ebola infiziert.

© AFP

Update

Spanische Krankenschwester infiziert sich: Erste Ebola-Ansteckung innerhalb Europas

Es schien undenkbar, und ist nun doch passiert: In Spanien hat sich eine Krankenschwester bei einem Patienten mit Ebola angesteckt. Die Behörden setzten einen Notfallplan in Kraft.

Erstmals seit dem Ausbruch der aktuellen Ebola-Epidemie hat sich ein Mensch innerhalb Europas mit dem gefährlichen Virus infiziert. Wie die spanische Gesundheitsministerin Ana Mato am Montagabend mitteilte, steckte sich eine Krankenschwester an, die einen Ebola-Patienten in einem Madrider Krankenhaus gepflegt hatte. Zwei Bluttests seien positiv ausgefallen.

Notfallplan in Spanien

Die Krankenschwester hatte einen an Ebola erkrankten spanischen Priester betreut, der vor zwei Wochen zur Behandlung aus Sierra Leone nach Madrid gebracht worden war und dort wenige Tage später verstarb. Die Krankenschwester hatte seitdem Urlaub. Nach Angaben von Medizinern fühlte sie sich erstmals am 30. September krank. Sie sei in einem stabilen Zustand. Die spanischen Behörden setzten inzwischen einen Notfallplan in Kraft, sagte Ministerin Mato. Vertreter des Krankenhauses sagten, alle Kontaktpersonen der Krankenschwester stünden unter Beobachtung. Bislang seien aber keine weiteren Ebola-Fälle bekannt.

3.500 Menschen sind bereits am Ebola-Virus gestorben

In ganz Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile von rund 3.500 Ebola-Toten aus. Insgesamt waren bis Freitag 7.492 Krankheitsfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone. Wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen am Montag mitteilte, steckte sich in Sierra Leone auch eine norwegische Mitarbeiterin an. Die Frau sollte zur Behandlung in das Osloer Universitätsklinikum geflogen werden.

In Berlin rief Liberias Botschafterin Ethel Davis die Deutschen zu mehr Spenden für den Kampf gegen die Epidemie auf. Die Lage in ihrem Land sei katastrophal. Vertreter mehrerer Hilfsorganisationen beklagten die aus ihrer Sicht geringe Spendenbereitschaft. (dpa/reu)

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