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Sprengstoffverdacht: Münchner Flughafen: Polizei sucht weiter nach Fluggast

UPDATE Die Bundespolizei hat Teile des Münchner Flughafens am Nachmittag abgeriegelt. Offenbar löste der Laptop eines Passagiers Sprengstoffalarm aus - der Mann ergriff die Flucht. Die Polizei sucht weiter nach dem Passagier, strafrechtlich sei das jedoch nicht relevant, so ein Sprecher.

Die Suche nach dem Mann mit der Laptoptasche vom Münchener Flughafen geht weiter. Eine Auswertung der Videoaufnahmen vom Sicherheitscheck habe bislang nichts ergeben, sagte der Sprecher der Flughafenpolizei, Albert Poerschke. Die Ermittler fahnden weiter nach einem Mann mittleren Alters. „Wir suchen den Mann zwar, aber ich möchte betonen, dass das nicht strafrechtlich relevant ist“, erklärte der Sprecher.

Eine erste Spur nach Spanien musste die Polizei inzwischen aufgeben. In Madrid überprüfte die Grenzpolizei eine aus München ankommende Maschine ohne Ergebnis.

Polizei geht von einem Fehlalarm aus

Ein Teil des Münchner Flughafens war am Mittwoch wegen eines Hinweises auf Sprengstoff gesperrt worden. Bei den  Sicherheitskontrollen beim Einchecken habe der Laptop eines Passagiers positiv auf Sprengstoff angeschlagen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in München. Zunächst hieß es, der Laptop sei beschlagnahmt worden. Später meldeten mehrere Nachrichtenagenturen, der Mann sei mit seinem Computer geflüchtet. Inzwischen geht die Polizei immer mehr von einem Fehlalarm aus.

Ein großes Polizeiaufgebot hatte den Abflugbereich des Terminals 2 gesperrt und sich auf die Suche nach dem Verdächtigen gemacht. Während der Durchsuchung sei der Verdächtige allerdings zunächst nicht gefasst worden. Sie kontrollierte die Passagiere erneut, einige von ihnen mussten sogar wieder aus bereits startbereiten Maschinen aussteigen.

Nach gut drei Stunden gaben die Behörden den Abflugbereich wieder für die Reisenden frei. Zuvor hatten sich lange Schlangen vor den Zugängen gebildet. Mehr als hundert Flüge fielen aus oder verzögerten sich. Der Flugverkehr normalisiere sich erst im Laufe des Abends, teilte der Flughafen mit.

"Das hätte nicht passieren dürfen"

Unterdessen gibt es Kritik an den Sicherheitskontrollen. Der Präsident des Luftfahrt-Presse-Clubs, Peter Pletschacher, sagte im
Bayerischen Fernsehen, das Sicherheitspersonal bei der Personenkontrolle habe sich einen gravierenden Fehler geleistet, als es den Unbekannten in den Sicherheitsbereich entwischen ließ.

„Das hätte nicht passieren dürfen“, monierte der Luftfahrtexperte und forderte Konsequenzen für die Mitarbeiter und ihre Sicherheitsfirma. Es stelle sich die Frage, „warum haben die Leute an der Sperre geschlafen“, sagte Pletschacher. Er verwies zugleich darauf, dass  Sicherheitsleute oft nur einen sehr geringen Lohn bekämen und entsprechend „nicht besonders motiviert“ seien. (sf/AFP/dpa/rtr/ddp)

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