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Im Januar wurden deutlich mehr Organspendeausweise bestellt. Auch die Webseite der BzgA hatte mehr Aufrufe als gewöhnlich.

© Caroline Seidel/dpa

Nach Abstimmung über Widerspruchslösung: Nachfrage nach Organspendeausweisen stark gestiegen

Im Januar war die Abstimmung über die Widerspruchslösung gescheitert. Potentielle Organspender müssen weiterhin aktiv zustimmen. Dies machen nun immer mehr.

Die Nachfrage nach Organspendeausweisen ist im Januar offenbar sprunghaft gestiegen. Im vergangenen Monat seien 740.000 Organspende-Ausweise bestellt worden, berichtete das Nachrichtenportal „Business Insider“ am Sonntag unter Berufung auf Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Im Vergleich zu vorangegangen Monaten habe sich die Nachfrage damit mehr als verdoppelt. So habe es 2019 im Schnitt lediglich rund 330.000 Bestellungen pro Monat gegeben. Für das gesamte Jahr 2019 registrierte die BZgA demnach vier Millionen Bestellungen.

Mehr Interesse am Organspendeausweis

Auch die Informationsseite der BZgA zur Organspende habe eine stark erhöhte Nachfrage verzeichnet. In den Monaten zuvor habe es im Schnitt rund 30.000 Aufrufe monatlich gegeben, im Januar 2020 habe die Zahl bei 175.500 gelegen. Mitte Januar hatte der Bundestag die Neuregelung der Rahmenbedingungen für die Organspende abgestimmt.

Keine Mehrheit für Widerspruchslösung bei Organspende

In einer Abstimmung ohne Fraktionszwang stimmte die Mehrheit der Abgeordneten für die sogenannte Zustimmungslösung. Sie sieht vor, dass eine Organspende weiterhin nur dann möglich ist, wenn ein potenzieller Spender oder enge Angehörige einer Organspende zustimmen. Zusätzlich soll es mehr Informationsangebote zum Thema geben mit dem Ziel, die Zahl der Organspenden zu erhöhen.

Der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterstützte Vorschlag der Widerspruchslösung fand keine Mehrheit. Gemäß diesem Vorschlag wäre jeder Mensch zum potenziellen Spender geworden, der nicht aktiv widersprochen hätte. (epd)

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