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Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden werden Stadtbahnen wieder mehr genutzt: Hier eine Aufnahme aus Stuttgart.

© Marijan Murat/dpa

Statistische Bundesamt in Wiesbaden: Fahrgäste nutzen 30 Millionen Mal am Tag Busse und Bahnen

Viele Stadtbahnen sind rappelvoll: Noch nie waren so viele Menschen auf den Schienen des Nahverkehrs unterwegs. Die Fahrgastzahlen der Linienbusse gingen hingegen zurück.

Vor allem in Ballungsräumen ist viel los in den Bussen und Bahnen. Sie wurden im vergangenen Jahr mehr als 11 Milliarden Mal von Fahrgästen in Deutschland genutzt - im Schnitt waren täglich 30 Millionen in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei wieder ein Rekord erreicht worden, berichtete das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Die neuen Fernbusse haben ihre Fahrgastzahlen binnen einem Jahr verdoppelt.

Der Nahverkehr hat den größten Anteil am öffentlichen Personenverkehr insgesamt: Knapp 11 Milliarden Fahrten wurden mit S-Bahnen, Straßenbahnen, U-Bahnen oder Bussen in Ballungsgebieten oder in Städten unternommen, ein Plus von 0,5 Prozent. Für die Statistik werden sogenannte Beförderungsfälle gezählt - das bedeutet, dass Menschen mehrfach registriert werden, wenn sie mehrmals fahren.

Autofahren in der Stadt ist Stress pur

In den großen Städten werde sich der Trend künftig fortsetzen, sagte Gregor Kolbe vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Ohne öffentliche Verkehrsmittel sei dort ein Fortkommen kaum mehr möglich. „Autofahren in Großstädten ist purer Stress.“ Genau andersherum sei die Entwicklung auf dem Land, wo das Auto das Verkehrsmittel Nummer eins bleibe.

Das zeigen auch die Zahlen: Während der Liniennahverkehr mit Zügen um 2,1 Prozent und mit Straßen- und U-Bahnen um 1,7 Prozent zulegte, gingen die Fahrgastzahlen der Linienbusse im Nahverkehr um 1,1 Prozent zurück. Die Fernbusse dagegen sind auf der Erfolgsspur: Im zweiten Jahr der Marktliberalisierung stiegen nach vorläufigen Zahlen 17 bis 19 Millionen Menschen in Fernbusse, mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

Seit 2013 ist der innerdeutsche Bus-Linienverkehr gesetzlich freigegeben, nachdem es bis dahin erhebliche Einschränkungen zum Schutz der Bahnverbindungen gegeben hatte. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) sieht keinen Grund zur Sorge, dass die Fernbusse der Bahn Kunden wegnehmen könnte.

Die Zahl der Fernreisenden bei der Bahn sank um rund 1,4 Millionen auf 130 Millionen. Der Zuwachs bei den Fernbussen liegt aber „um vielfache Millionen höher“, wie der bdo betonte. Fernbuskunden seien vom Auto umgestiegen, auch ganz neue Kunden seien dabei. (dpa)

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