zum Hauptinhalt
Das fünfjährige Mädchen verschwand in einem Wald bei Stendal.

© dpa

Stendal in Sachsen-Anhalt: Polizei übergibt Akten im Fall Inga an Staatsanwaltschaft

Seit mehr als eineinhalb Jahren versuchen Ermittler die Frage zu klären, wo die kleine Inga ist. Offenbar wurde auch einer Spur zu einem Kinderpornografie-Fall nachgegangen.

Im Fall der seit mehr als eineinhalb Jahren vermissten kleinen Inga aus Sachsen-Anhalt hat die Polizei die Ermittlungsakten ohne heiße Spur der Staatsanwaltschaft übergeben. In den kommenden Monaten werde über das weitere Verfahren entschieden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stendal am Montag auf Nachfrage. Es seien 16 Kartons mit 150 Bänden Akten zu sichten. Trotz intensiver Fahndung und fast 2000 Zeugenhinweisen konnte die Polizei bisher keine Spur zu dem kleinen Mädchen finden. Auch eine vorläufige Einstellung der Ermittlungen ist daher denkbar.

Inga war Anfang Mai 2015 im Alter von fünf Jahren bei einem Ausflug in der Nähe von Stendal in einem Wald spurlos verschwunden. Die Polizei hatte daraufhin tagelang die Umgebung durchkämmt. Spezialhunde kamen zum Einsatz, mehrere TV-Aufrufe und bundesweite Bitten um Zeugenhinweise wurden gestartet - vergeblich.

Wie erst jetzt bekannt wurde, prüften die Ermittler zudem einen Zusammenhang zu Ermittlungen der Berliner Kollegen in einem Fall von Kinderpornografie. Mitte November vergangenen Jahres sei ein Haus in Scheuder bei Dessau-Roßlau durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Magdeburg.

Wie die „Bild“-Zeitung am Montag berichtete, fanden die Beamten in dem Haus schalldicht umgebaute Räume, Mädchenspielzeug und Fesselvorrichtungen. Bei der Durchsuchung der Wohnung eines 55 Jahre alten Verdächtigen seien zudem lebensnahe Kinder-Sexpuppen und Pornos gefunden worden. Einen Zusammenhang zum Fall Inga konnten die Ermittler jedoch nicht herstellen.

Im Oktober 2015 stand das Team zudem mit Potsdamer und Berliner Ermittlern in engem Austausch, nachdem diese kurz zuvor den Tatverdächtigen im Fall der vermissten und getöteten Jungen Elias und Mohamed gefasst hatten. Ein Zusammenhang mit dem Fall Inga ergab sich auch hier nicht

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false