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Französischer Polizist im Einsatz (Symbolbild)

© picture alliance/Gao Jing/XinHua/dpa

Update

Brutaler Angriff schockiert Frankreich: Busfahrer lebensgefährlich attackiert – wegen Streit über Maskenpflicht

In Frankreich ist ein Busfahrer angegriffen worden, weil er keine Fahrgäste ohne Maske und Fahrschein mitnehmen wollte. Nun wurde der Mann für hirntot erklärt.

Nach einem brutalen Angriff an einer Haltestelle ist ein französischer Busfahrer für hirntot erklärt worden. Ein Verdächtiger wurde nach dem Vorfall festgenommen, wie es am Montag von der Polizei in Bayonne im Südwesten Frankreichs hieß. Vier weitere Personen wurden am Montag in Polizeigewahrsam genommen, sagte der Staatsanwalt von Bayonne.

Der Fahrer war am Sonntagabend gegen 19 Uhr von einer Gruppe attackiert worden, weil er sie ohne Schutzmasken und Fahrausweise nicht in seinen Bus lassen wollte. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, der Busfahrer habe einem Mann ohne Schutzmaske, der mit einem Hund zusteigen wollte, den Zutritt verwehrt. Anschließend forderte er demnach mehrere Personen, die bereits ohne Maske im Bus waren, zum Aussteigen auf.

Des Französisch Demokratischen Gewerkschaftsbunds zufolge war die Gruppe gerade dabei zu gehen, als einer von ihnen sich umdrehte und zum Fahrer ging. Die Gruppe prügelte so stark auf den Ende 50 Jahre alten Mann ein, dass er schwerste Kopfverletzungen erlitt. Er wurde bewusstlos in ein Krankenhaus in Bayonne eingeliefert.

Busfahrer in der Region legen Arbeit nieder

Der Bus fuhr für einen Transportverbund in der ländlichen Region im Département Pyrénées-Atlantiques. Als Reaktion auf den Angriff auf ihren Kollegen machten den Berichten zufolge Busfahrer des Verbunds von ihrem Recht Gebrauch, wegen hoher psychischer Belastung ihre Arbeit zeitweise niederzulegen. Der Transport mit Bussen sei deshalb am Montag weitgehend lahmgelegt gewesen, berichtete der französische Radiosender France Bleu.

Wie die Zeitung Le Monde berichtet, wollen die Busfahrer „nicht vor der Beerdigung" ihres angegriffenen Kollegen zur Arbeit zurückkehren. Für die Busfahrer wurde demnach psychologische Betreuung bereitgestellt, der Bürgermeister von Bayonne äußerte Verständnis für die Proteste und sprach von einem „besonders gewalttätigen und barbarischen Akt". (mlk,dpa,AFP)

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