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Panorama: Swissair: Rätsel um Ausfall beider Geräte

HALIFAX/ZÜRICH (AP).Der gleichzeitige Ausfall des Cockpit Voice Recorders und des Flugdatenschreibers sechs Minuten vor dem Absturz der MD-11 der Swissair gibt Rätsel auf.

HALIFAX/ZÜRICH (AP).Der gleichzeitige Ausfall des Cockpit Voice Recorders und des Flugdatenschreibers sechs Minuten vor dem Absturz der MD-11 der Swissair gibt Rätsel auf.Die beiden Aufzeichnungsgeräte sind an unterschiedlichen Stromverteilern angeschlossen, haben aber keine interne Batterieversorgung.Da der Stimmenrekorder ebenso wie der Flugdatenschreiber sechs Minuten vor der Katastrophe ausfiel, wird jetzt vermutet, daß die gesamte Stromversorgung wegen eines Feuers an Bord der MD-11 zusammenbrach.Die Bergung aller Flugzeugteile auf dem Meeresgrund kann noch Monate dauern.Bei dem Unglück kamen alle 229 Insassen des Flugzeugs vor Kanada ums Leben.

Die kanadischen Untersuchungsbehörden erklärten am Dienstag abend, der Ausfall beider Flugschreiber bedeute höchstwahrscheinlich, daß es zu einem sehr ernsthaften Problem bei der Stromversorgung gekommen sei.Der Stimmenrekorder wird nach Darstellung der kanadischen Behörden aber dennoch wertvolle Informationen über die Lage im Cockpit liefern, nachdem die Piloten dort Rauch festgestellt hatten.Die beiden Black Boxes werden derzeit in Ottawa von Experten untersucht.

Ein amerikanischer Flugunfallexperte nahm unterdessen zum Umstand Stellung, daß beide Flugschreiber der Unglücksmaschine ihre Aufzeichnungen zum selben Zeitpunkt einstellten.Hugh Waterman, ein pensionierter Sicherheitsfachmann der US-Luftfahrtbehörde FAA, sagte, die Piloten hätten möglicherweise die Stromversorgungen für die beiden Black Boxes selber abgestellt, um die Quelle des Rauchs im Cockpit ausfindig zu machen.Ein automatischer Abbruch der Aufzeichnungen zur gleichen Zeit sei nicht vorgesehen.

Ein Picasso-Gemälde an Bord der abgestürzten Swissair-Maschine war bei einer amerikanischen Tochtergesellschaft der deutschen Nordstern-Versicherung mit vollem Wert versichert.Ein Firmensprecher in Köln sagte der "Augsburger Allgemeinen": "Wir müssen zahlen, weil von der Swissair in diesem Fall wohl kein Regreß zu holen ist." Das Kunstwerk "Le Peintre" sei auch nicht als einfaches Frachtgut aufgegeben worden."Dann hätten wir das nie versichert, das war ein Kunsttransport mit entsprechender Behandlung".Demgegenüber bestätigte der SAirLogistics-Sprecher Urs Peter Naef, daß das Bild wohl als "works of art" deklariert, aber als sogenanntes allgemeines Frachtgut und nicht als Wertsendung aufgegeben worden sei.

Die Hebung der größeren Rumpfteile, die in einer Tiefe von 55 Metern auf dem Meeresgrund vor Halifax gesichtet worden sind, wurde von den kanadischen Behörden ausgesetzt, weil zunächst alle Leichenteile in diesem Bereich geborgen werden sollen.

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