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Taiwan: Sechs Insassen töten sich nach Geiselnahme in Gefängnis

Eine Geiselnahme in einem Gefängnis in Taiwan ist am Mittwoch blutig zu Ende gegangen. Die Geiselnehmer erschossen sich selbst. Sechs Insassen hatten Wärter als Geiseln genommen und ein Fluchtfahrzeug gefordert.

Eine Geiselnahme in einem Gefängnis in Taiwan ist mit dem Suizid der bewaffneten Insassen zu Ende gegangen. Die sechs Gefangenen hatten am Mittwoch zwei Wärter als Geiseln genommen, nach 14-stündigen Verhandlungen erschossen sie sich, wie die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA am Donnerstag unter Berufung auf das Justizministerium berichtete. Die Insassen hatten demnach mindestens zehn Waffen in dem Gefängnis in Kaohsiung von Wärtern gestohlen und von der Polizei ein vollgetanktes Auto gefordert.

Die Gefangenen waren für Drogenvergehen zu Strafen von 25 Jahren bis lebenslänglich verurteilt worden. Sie hatten sich laut CNA über ihre Haftbedingungen beschweren wollen, als sie die Wärter überwältigten. Sie drängten das Gefängnispersonal dann, sie zur Waffenkammer zu bringen. Gegen 5.10 Uhr morgens hätten zunächst vier Geiselnehmer und zwanzig Minuten später die beiden weiteren Geiselnehmer Suizid begangen. Die Polizei sei nicht eingeschritten, hieß es weiter.

Taiwans Präsident Ma Ying-jeou kündigte als Lehre aus der Krise eine Reform des Gefängnissystems an. Bis zum Freitag müsse die Analyse der Geiselnahme veröffentlich werden. Innerhalb einer Woche solle das Justizministerium ein Reformpapier vorlegen, das unmittelbar umgesetzt werden müsse. (dpa)

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