zum Hauptinhalt
Stierkampfarena in der Stadt El Espinal in Kolumbien am 26.06.2022.

© Uncredited/AP/dpa

Teile der Tribüne stürzen ein: Mehrere Tote und Hunderte Verletzte bei Unglück in Stierkampfarena in Kolumbien

Bei einem Stierkampf in El Espinal stürzt eine Tribüne ein. Über 300 Menschen werden verletzt. Unter den mindestens vier Toten ist ein 14 Monate altes Kind.

Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

„Im Moment haben wir vier Tote - zwei Frauen, einen Mann und ein Kind“, sagte der Gouverneur des Departements Tolima, José Ricardo Orozco, im Lokalradio. Der Bürgermeister des 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá gelegenen El Espinal, Juan Carlos Tamayo, bestätigte die Zahl der Toten. Das Kind sei nur 14 Monate alt gewesen.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Nach Angaben der Leiterin der Gesundheitsbehörden von Tolima, Martha Palacios, wurden 322 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. Vier von ihnen befanden sich demnach zunächst weiter auf der Intensivstation.

Stierkampfarena in der Stadt El Espinal in Kolumbien am 26.06.2022.
Stierkampfarena in der Stadt El Espinal in Kolumbien am 26.06.2022.

© Uncredited/AP/dpa

Nach Angaben von Bürgermeister Tamayo bestand die Arena aus 44 Abschnitten, von denen acht einstürzten, „jede mit 100 Menschen“. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Stier nach dem Unglück weiter umherrennt. Die Stadt mit rund 78.000 Einwohnern hatte am Wochenende ein beliebtes Volksfest abgehalten, bereits am Samstag waren dort mehrere Menschen durch Stiere verletzt worden. Die Ursache war zunächst unklar.

In der Arena fand eine „Corraleja“ genannte Stierkampfveranstaltung zum Peter- und Paul-Fest statt. Hunderte Menschen waren im Publikum. Nach einem Bericht der Zeitung „El Tiempo“ verbreitete nach dem Vorfall ein Stier Panik in den Straßen der Stadt.

ACHTUNG: Das folgende Twitter-Video zeigt den Einsturz der Arena. Es enthält verstörende Szenen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Staatspräsident Iván Duque kündigte auf Twitter Ermittlungen an. Er sprach zudem den Angehörigen der Opfer seine „Solidarität“ aus.

Gouverneur Orozco kündigte ein vorübergehendes Verbot von Veranstaltungen wie den „Corralejas“ an. Der neugewählte Präsident Gustavo Petro verlangte ebenfalls von Bürgermeistern, dass sie keine Veranstaltungen mehr genehmigen, bei denen „Personen oder Tiere“ ums Leben kommen.

Polizisten und Anwohner bei den Aufräumarbeiten in der Stierkampfarena von El Espinal am 26.06.2022.
Polizisten und Anwohner bei den Aufräumarbeiten in der Stierkampfarena von El Espinal am 26.06.2022.

© AFP

Petro, der im August das Präsidentenamt antreten wird, verwies dabei auf Twitter auf ein Unglück in einer Stierkampfarena in der Stadt Sincelejo im Jahr 1980 mit hunderten Toten. In seiner Zeit als Bürgermeister von Bogotá (2012 bis 2015) hatte Petro die Stierkämpfe in der berühmten Arena La Santamaría gestoppt.

In Kolumbien ist die Misshandlung von Tieren verboten. Stierkämpfe und Hahnenkämpfe sind aber als kulturelle Veranstaltungen geschützt. (dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false