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Die Explosionen forderten mehrere Tote und zahlreiche Verletzte.

© Reuters

Update

Terror-Anschlag in Indien: Bomben-Explosionen töten mindestens 18 Menschen

Alle großen indischen Städte wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, nachdem mehrere Explosionen eine indische Millionenstadt erschüttert haben. Laut Polizeiangaben sind dabei mindestens 18 Menschen gestorben.

Bei mehreren Bombenexplosionen im südindischen Hyderabad sind laut Polizeiangaben mindestens 18 Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden. Premierminister Manmohan Singh verurteilte die Bombenexplosionen scharf. „Das ist eine heimtückische Attacke, die Schuldigen werden nicht ungestraft davonkommen“, teilte Singh per Twitter mit. Er appellierte an die Menschen, ruhig und friedlich zu bleiben.

Wer die Bomben im Abstand von wenigen Minuten zündete, war zunächst nicht klar. Innenminister Sushil Kumar Shinde sagte, sein Ministerium habe in den vergangenen zwei Tagen Geheimdienstinformationen über mögliche Terrorattacken erhalten. Alle Regierungen der Bundesstaaten seien daraufhin alarmiert worden.

Nach vorläufigen Untersuchungen seien die beiden Bomben, die sich in nur 100 bis 150 Metern Entfernung befanden, auf Fahrrädern in einer belebten Gegend platziert gewesen, sagte Shinde. Ein Polizeioffizier vor Ort sprach von drei Bomben, die in belebten Gegenden des Außenbezirks Dilsukh Nagar explodiert seien. Eine Detonation habe sich in einem kleinen Esslokal ereignet. Der Nachrichtensender NDTV berichtete von einer Explosion an einer Bushaltestelle in der Nähe eines belebten Obst- und Gemüsemarktes. Alle großen Städte wurden nach Medienberichten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Ein Untersuchungsteam hat sich nach offiziellen Angaben bereits von der Hauptstadt Neu Delhi auf den Weg nach Hyderabad gemacht. 2007 waren in Hyderabad bei zwei Anschlägen mindestens 42 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Die Bomben waren in einem Straßenrestaurant und bei einer Lasershow in einem Stadtpark explodiert.

Hyderabad ist eines von Indiens Zentren der Computer- und Softwareindustrie. Die Stadt hat eine starke muslimische Bevölkerung, in dem Bezirk leben aber vor allem Hindus. In der Vergangenheit gab es immer wieder Konflikte zwischen verschiedenen Religionsgruppen. Die Behörden lasten die Attentate in der Regel muslimischen Extremisten an.

Spannungen gab es in Indien auch nach der Hinrichtung eines der Hintermänner eines Anschlags auf das indische Parlament im Jahr 2001, bei dem zehn Menschen getötet worden waren. Die Hinrichtung von Mohammed Afzal Guru löste Anfang Februar Proteste in der muslimisch geprägten Unruheregion Kaschmir aus. Im November 2008 hatten bewaffnete Islamisten in Mumbai 166 Menschen getötet. (dpa/afp)

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