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Der Erawan-Schrein in Bangkok wird am Montag wieder von Einheimischen und Touristen besucht. Vor einer Woche hatte es hier eine Explosion mit 20 Toten gegeben.

© REUTERS

Thailand: Weitere Bombe in Bangkok gefunden

Vor einer Woche waren bei einem Bombenanschlag in Bangkok 20 Menschen ums Leben gekommen. Von den Tätern fehlt weiter jeden Spur. Die Polizei musste am Montag einen weiteren Sprengsatz entschärfen.

Eine Woche nach dem schweren Bombenanschlag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok hat die Polizei dort einen weiteren Sprengsatz gefunden und entschärft. Bei dem Attentat vor einer Woche kamen 20 Menschen ums Leben, von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Der Chef des Bombenräumdienstes der Polizei sagte am Montag, es sei einer Anzeige nachgegangen worden. Der Sprengsatz sei in einem Haus nahe einer Hauptstraße der Metropole gefunden worden.

Nach Polizeierkenntnissen waren möglicherweise zwei Bombenanschläge gleichzeitig geplant. Ein neu aufgetauchtes Video zeigt einen verdächtig agierenden Mann Minuten nach der ersten Explosion in der belebten Innenstadt an einem anderen von Touristen stark frequentierten Ort ein paar Kilometer weiter. Der Mann mit einem blauen T-Shirt stößt dort an einem Schiffsanleger eine schwere Tasche in einen Fluss. Genau an der Stelle detonierte 18 Stunden später ein Sprengsatz, ohne größeren Schaden anzurichten. Sollte dort ebenfalls ein Anschlag verübt werden? Entledigte sich der Mann des Sprengsatzes, weil etwas schief gegangen war? Kann ein Sprengsatz nach 18 Stunden im Wasser detonieren? Diesen Fragen werde nachgegangen, sagte ein Polizeisprecher am Wochenende.

Bei dem schweren Anschlag waren am Montagabend im belebtesten Viertel der Stadt 20 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 120 teils schwer verletzt worden. Mehreren wurden Gliedmaßen abgerissen. 14 der Toten und zahlreiche Verletzte waren Ausländer. Eine Woche danach tappen die Sicherheitskräfte weiter im Dunkeln, was Drahtzieher und Motive angeht. „Wir brauchen vielleicht ein bisschen Glück“, sagte Polizeichef Somyot Poompanmoung am Sonntag. Weder der mutmaßliche Bombenleger wurde identifiziert noch gibt es eine Theorie, wer hinter dem Anschlag stecken könnte. Die Regierung vermutet, dass jemand den für das Land so wichtigen Tourismus abwürgen wollte. Wer und warum, sagt sie nicht.

„Wir haben neues Beweismaterial gefunden“, verkündete Militärsprecher Winthai Suwaree am Sonntag. Wie die Polizei in den vergangenen Tagen gab er aber keine Einzelheiten preis. Alle Angaben bleiben vage. Ein Mann im gelben T-Shirt war von einer Überwachungskamera dabei gefilmt worden, als er am Tatort des schweren Anschlags einen Rucksack deponierte. Das neue Video von dem mutmaßlichen zweiten Bombenleger tauchte zuerst in sozialen Medien auf. Es stammt offenbar ebenfalls aus einer Überwachungskamera. Die Polizei untersuche, wer es hochgeladen habe, sagte der Sprecher. (Reuters, dpa)

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