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Unwetter

© dpa

Tief ''Erdmann'': Unwetter rasen über Bayern und Thüringen

Schwere Unwetter mit Hagel und Regen sind in der Nacht zu Sonntag über Bayern und Thüringen hinweg gezogen. Mancherorts gingen binnen einer Stunde 50 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.

Schwere Unwetter mit Hagel und Regen sind in der Nacht zu Sonntag über Bayern und Thüringen hinweg gezogen. Nach Angaben der Polizei gingen mancherorts binnen einer Stunde 50 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Zahlreiche Keller liefen voll Wasser. Straßen und Unterführungen wurden überflutet, mehrere Autobahnen gesperrt. Bei Ingolstadt saßen hunderte Fahrgäste stundenlang in einem Zug fest. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Zahlreiche Helfer waren im Einsatz. Berichte über Personenschäden gab es nicht.

Mancherorts gingen binnen einer Stunde 50 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Auf der Autobahn 9 kam der Verkehr zwischen der Anschlussstelle Langenbruck und dem Autobahndreieck Holledau wegen des heftigen Regens kurz zum Erliegen. Auch lagen die Hagelkörner so hoch, dass die Autos kaum vorankamen. Die Bundesstraße 16 musste bei Münchsmünster im Landkreis Pfaffenhofen wegen umgestürzter Bäume und liegengebliebener Hagelkörner auf der Fahrbahn kurzfristig gesperrt werden.

Katastrophenalarm in Erlangen-Höchstadt

Auf der Bahnstrecke München-Ingolstadt blieb ein Zug liegen, weil Bäume auf die Oberleitung gestürzt waren. Etwa 400 Passagiere mussten stundenlang warten. Dann zog eine Diesellok den Zug in den nächstgelegenen Bahnhof, wo die Fahrgäste vom Roten Kreuz in Zelten mit Essen und Getränken versorgt wurden. Anschließend brachten sie Busse nach Ingolstadt.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mussten mehrere Straßen wegen umgestürzter Bäume vorübergehend gesperrt werden. In der Gegend von Starnberg beschädigte der Hagel zahlreiche Autos und verheerte eine Gärtnerei. Mehrere Tausend Quadratmeter Glasfläche wurden zertrümmert. Die Höhe des Sachschadens war noch nicht bekannt. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt lösten die Behörden Katastrophenalarm aus. Die Autobahn 73 musste wegen Unterspülung gesperrt werden.

Umgestürzte Bäume behindern Verkehr

Auch in Thüringen gab es Unwetterschäden. Nach Polizeiangaben stürzten in Jena, Eisenberg und Apolda Bäume um und behinderten den Verkehr. In Jena flog ein Verkehrszeichen gegen ein Auto. Am Stausee Hohenfelden beschädigte das Gewitter die Bühne für eine Freiluftveranstaltung. Das Konzert wurde abgesagt.

Im Saale-Holzland-Kreis überraschte das Unwetter eine Hochzeitsgesellschaft auf Kremsertour. Eine Sturmböe entwurzelte bei Geisenhain einen Baum und schleuderte ihn auf einen der Wagen. Dabei wurde ein siebenjähriger Wallach so schwer getroffen, dass das Pferd noch an der Unglücksstelle verendete. Von den zwölf Insassen des Kremserwagens wurde niemand verletzt.

Der Deutsche Wetterdienst warnte vor starkem Regen in den ostdeutschen Bundesländern. Bäche und Flüsse könnten über die Ufer treten, Straßen überflutet werden. Wegen des heftigen Regens bestehe zudem die Gefahr von Erdrutschen. Im Laufe des Sonntags sei in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit schwerem Sturm zu rechnen.

Martin Roy[ddp]

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