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Mehrere Fälle von Todesschüssen auf Afro-Amerikaner haben in den USA wütende Proteste ausgelöst.

© dpa

Tod durch Polizeikugeln: Aggressives Verhör: Video sorgt für Empörung

Die britische Tageszeitung "The Guardian" hat ein Video veröffentlicht, das für Empörung sorgt. Darauf zu sehen ist die aggressive Vernehmung der Freundin eines durch Polizeikugeln getöteten Afro-Amerikaners. Der Polizist bezichtigt sie der Lüge und droht ihr mit Gefängnis.

Fünfter August 2014: Zwei Polizeibeamte stürmen in einen Supermarkt im US-Bundesstaat Ohio. Der Zeuge Ronald Ritchie hatte die Polizei alarmiert. Ein "schwarzer Mann" fuchtele mit einer Schusswaffe herum und ziele damit auf Kinder, sagte er den Beamten. Kurz nach ihrem Eintreffen ist John Crawford III tot, getroffen von zwei Polizeikugeln. Die Ermittlungen ergaben, dass Crawford ein ungeladenes Luftgewehr bei sich trug, das im Supermarkt zum Kauf angeboten wurde. Der Todesschütze, Officer Sean Williams, wurde für die Tat nicht belangt.

Mehrfach schwört Thomas auf das Leben von Verwandten

Am Sonntag hat der "Guardian" ein Video veröffentlicht, auf dem die Vernehmung der ehemaligen Freundin von Crawford, Tasha Thomas, zu sehen ist. Die von vielen als aggressiv und unangemessen empfundene Befragung sorgt für Empörung. Detective Rodney Curd bezichtigt die Frau der Lüge, droht ihr mit Gefängnis und verdächtigt sie, unter Drogeneinfluss zu stehen. Mehrfach schwört die 26-Jährige auf das Leben von Verwandten, die Wahrheit zu sagen. Erst nach 90 Minuten klärt er die in Tränen aufgelöste Frau über den Tod ihres Freundes auf.

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Curd habe begonnen, während des Interviews mit Thomas aggressiv zu werden, da er daran gezweifelt habe, "dass wenn Herr Crawford eine Waffe in den Walmart brachte, Frau Thomas diese nicht gesehen habe", schrieben die mit dem Fall befassten Beamten in ihrem Bericht zu der Vernehmung. Dieser wurde im September veröffentlicht.

Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizei

Die Empörung über das Verhalten des Officers ist groß. Unter dem "Guardian"-Artikel bezeichnet ein Kommentator Curd als "Gestapo-Schwein". Das Verhör sei "widerlich", schreibt ein anderer. Auch Rassismus-Vorwürfe werden laut.

Der Fall Crawford reiht sich ein in eine Abfolge von Fällen, bei denen Afro-Amerikaner von weißen Polizisten erschossen wurden. In den vergangenen Monaten wurden mehrere schwarze Jungen und Männer erschossen, darunter der 18jährige Michael Brown in der US-Kleinstadt Ferguson. Sein Tod löste eine Welle wütender Proteste aus.

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