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Panorama: Tornados töten 55 Menschen

Landstriche im Süden der USA verwüstet

Memphis - Bei den schweren Stürmen im Süden der USA sind jüngsten Angaben zufolge mindestens 55 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, war der US-Bundesstaat Tennessee am stärksten betroffen. Dort starben nach Angaben der Notfallbehörde 31 Menschen an den Folgen der Tornados. In Arkansas wurden demnach 13 Menschen getötet, in Kentucky sieben und vier in Alabama. Hunderte Menschen wurden verletzt. US-Fernsehsender zeigten Bilder der Zerstörung, nachdem am Dienstag und Mittwoch mehr als 50 Tornados über die südlichen Staaten hinweggefegt waren. Die Stürme brachten Häuser zum Einsturz und wirbelten Autos, Bäume und Schutt durch die Luft. In der Stadt Memphis in Tennessee waren weiter 35 000 Menschen ohne Strom; den Angaben zufolge könnte es bis zu einer Woche dauern, bis die Elektrizitätsversorgung wiederhergestellt ist.

In den betroffenen Landstrichen gingen Rettungskräfte von Haus zu Haus, um nach Verletzten und Überlebenden zu suchen. Tausende Menschen durchsuchten die Trümmer ihrer zerstörten Häuser nach Brauchbarem und Wertgegenständen. „Ich habe schon viele Tornados am Boden und in der Luft gesehen“, sagte Jean Byrd aus dem Ort Mason in Tennessee der Nachrichtenagentur AFP. „Aber dieser war anders: Er war wie ein riesiger, massiver Trichter.“

Ursache der Tornados sind Gewitter an einer Kaltfront. Zudem trugen gewaltige Temperaturunterschiede und bis zu 280 Kilometer pro Stunde starke Winde in Höhen ab 1000 Metern zu dem dramatischen Wettergeschehen bei. Die Kaltfront trennte kontinentale Polarluft im Norden von feuchtwarmer Luft aus dem Golf von Mexico im Süden, wie Meteorologe Olaf Pels-Leusden vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Donnerstag erklärte. An der Kaltfront gab es heftige Gewitter mit starken Auf- und Abwinden, Tornados bildeten sich. 24 Grad betrug der Temperaturunterschied im Gebiet der Front: In Norman/Oklahoma wurden null Grad und in Tennessee 24 Grad gemessen. Mit fortschreitender Jahreszeit nehme in den USA die Wahrscheinlichkeit von Tornados zu, sagte Pels-Leusden. Während sonst eher der mittlere Westen betroffen sei, seien die Tornados diesmal über den Südosten der USA hinweggezogen. dpa

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