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Schnee am Eiffelturm in Paris - sehr zur Freude dieser Kinder.

© Reuters

Tote und Verletzte: Wetterchaos in Europa

Blitz und Regen, anschwellende Flüsse, Schneematsch, klirrende Kälte und ein Wirbelsturm: Gefährliche Wetterphänomene haben in Europa erneut mehrere Menschen das Leben gekostet.

Heftige Unwetter und starker Regen haben in Europa mehrere Menschen das Leben gekostet. In Freiburg wurde ein Mann vom Hochwasser der Dreisam mitgerissen. Seit Dienstagabend sei er unauffindbar und sehr wahrscheinlich tot, teilte die Polizei am Mittwoch mit. In Portugal wurden bei einem Wirbelsturm mindestens 40 Menschen verletzt. In Spanien riss ein Fluss ein Auto mit, in Italien erschlug ein fallender Baum eine Polizistin. In Polen stieg die Zahl der Kältetoten weiter. In Paris gab es ein Schneechaos.

Der Mann in Freiburg hatte ein Fahrrad von einem gesperrten Uferweg holen wollen, da rissen ihn die Fluten fort. Starker Regen im Schwarzwald hatte den Pegel der Dreisam von rund 40 Zentimetern auf mehr als 1,20 Meter ansteigen lassen. Auf dem Neckar wurde am Mittwoch wegen Hochwassers der Schiffsverkehr zwischen Lauffen und Heidelberg eingestellt.

In Portugal richtete ein Tornado im Zentrum des Landes schwere Verwüstungen an und löste unter den Bewohnern der betroffenen Orte eine Panik aus. Unter den Verletzten seien auch 19 Kinder, teilten die Behörden am Mittwoch in einer Bilanz mit. Der Sturm war am Dienstag 150 Kilometer nordöstlich von Lissabon über mehrere Gemeinden hinweggefegt. Mindestens 200 Häuser, zahlreiche Schulen, Hunderte Fahrzeuge und eine Fabrik wurden zerstört. Viele Menschen seien obdachlos geworden, aber die meisten seien von Angehörigen oder Nachbarn aufgenommen worden, teilte der Zivilschutz mit.

Im Süden Spaniens in der Gegend von Ciudad Real riss der Fluss Alcudia, der nach heftigem Regen Hochwasser führte, einen Geländewagen mit drei Menschen mit. Ein neunjähriger Junge wurde tot geborgen. Sein Vater und ein 16-jähriger Bruder hatten sich in Sicherheit bringen können. In der Gegend von Jaén erschlug der Blitz einen Mann. In Andalusien traten mehrere Flüsse über die Ufer. Teile der Kleinstadt Ecija standen unter Wasser, 3000 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen.

In Norditalien erschlug ein vom Sturm umgerissener Baum eine 43-jährige Polizistin. In der Region Emilia drohten Flüsse über die Ufer zu treten. In Polen stieg unterdessen die Zahl der Kältetoten auf 68 seit November. Allein in der ersten Dezemberwoche erfroren 53 Menschen, teilte die Polizei in Warschau mit.

In Frankreich lösten heftiger Schneefall und Minusgrade ein Verkehrschaos in Paris aus. Der Eiffelturm wurde für Besucher geschlossen, Busse verkehrten kaum noch und die Großflughäfen der französischen Hauptstadt, Orly und Charles de Gaulle, wurden zeitweise geschlossen. Der Großraum Paris wurde für den Lastwagenverkehr gesperrt. Die Regierung mobilisierte rund 5000 Gendarmen und Polizisten, von denen allein 2000 in Paris im Einsatz waren. In der Region um Versailles wurden vorsorglich 50 Notbehelfs-Unterkünfte eingerichtet.

Die Fluggesellschaft Luxair hat wegen starken Schneefalls am Luxemburger Flughafen alle für den Mittwochabend vorgesehenen Flüge gestrichen. Flieger nach Luxemburg würden umgeleitet oder warteten am Abflugort darauf, dass der Airport Luxemburg wieder geöffnet werde, hieß es in einer Mitteilung.

In Deutschland führten Schnee und Glatteis wieder zu etlichen Unfällen. In Thüringen stießen am Morgen ein Auto und ein Lastwagen im Schneematsch frontal zusammen. Dabei wurde ein 37-Jähriger so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb. In Oberfranken beschäftigten umgestürzte Bäume und überflutete Keller Polizei und Feuerwehr. Zahlreiche Straßen vor allem im Fichtelgebirge und in der Fränkischen Schweiz waren blockiert.

In Baden-Württemberg rettete ein Autofahrer einen 23-Jährigen. Der Mann war nach einer Zechtour auf dem Heimweg gestürzt und liegengeblieben. Der 24-jährige Autofahrer sah ihn und rief den Notarzt. Der 23-Jährige war stark unterkühlt und hatte bereits das Bewusstsein verloren. (dpa)

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