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Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist und Moderator, hat einige Ideen für ein neues Leben mit Flüchtlingen auf Facebook veröffentlicht.

© imago/Strussfoto

TV-Moderator hilft in Unterkünften: Ranga Yogeshwar plant soziales Netzwerk für Flüchtlinge

Ein soziales Netzwerk für Flüchtlinge und Leute, die helfen wollen - diese Idee hat der Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar auf Facebook ausgesponnen.

Ranga Yogeshwar hat Vorschläge für ein soziales Netzwerk für die Flüchtlingshilfe gemacht. Der Fernsehmoderator hat eine Idee für eine Art "Facebook für Flüchtlinge" entwickelt, die er auf seinem Facebook-Profil vorstellt. Die Gesellschaft müsse "neu organisiert" und "ein neues Miteinander" geschaffen werden, sagte Yogeshwar dem Tagesspiegel. "Die klassische Form der Integration wird bald überfordert sein. Wir müssen nicht über, sondern mit den Flüchtlingen reden. Erstmals in der Geschichte haben wir die Chance, einen großen gesellschaftlichen Prozess zu organisieren." Der Buchautor will selbst bei der Entstehung eines solchen sozialen Netzwerkes mitwirken. Große deutsche Unternehmen würden bereits an der Entwicklung arbeiten. Die Deutsche Telekom will beispielsweise zunächst bei der Versorgung von Flüchtlingsunterkünften mit drahtlosen Internetverbindungen helfen.

Yogeshwar sieht sich als Ideengeber: "Integration funktioniert am besten, wenn möglichst früh persönliche Kontakte und Beziehungen zwischen den hier lebenden Menschen und den Flüchtlingen entstehen. Genau diesen Prozess können wir aktiv gestalten und zwar weit besser und schneller als in der Vergangenheit, denn fast alle Flüchtlinge nutzen ein Smartphone und sind bereits aktiv in sozialen Netzwerken." Im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien eröffne sich eine großartige Chance, die Integration maßgeblich voranzubringen.

Eine Website soll Flüchtlinge und Paten, die Hilfe anbieten, miteinander vernetzen, ein Übersetzungstool die Kommunikation erleichtern. Es soll Informationen liefern zu Fragen des Asylrechts, praktische Ratschläge geben und vor allem vermitteln. Yogeshwar hat alles durchdacht: Vom ersten direkten Kontakt in Begleitung des Mitarbeiters einer Flüchtlingseinrichtung bis zur erhofften Schirmherrschaft durch den Bundespräsidenten.

Integration durch Einzelpersonen und nicht durch Bürokratie

"Ungarn wird sich fragen: Warum haben wir das nicht selbst gemacht", sagt Yogeshwar in Bezug auf das Land, dass sich mit einem Zaun und Verhaftungen gegen Flüchtlinge abschotten will. "Wir haben die Gelegenheit, langfristig etwas gegen den demografischen Wandel zu unternehmen." Eine Website zur Vermittlung von Flüchtlingen und Hilfegebern habe "selbstorganisierendes Potenzial". Die soziale Integration müsse durch Einzelpersonen erfolgen, nicht durch die Bürokratie. Das Netzwerk könnte auch Talente entdecken und fördern.

Immer mehr Prominente engagieren sich, um die Situation von Flüchtlingen zu verbessern: Am Donnerstag wurden die Pläne von Schauspieler Til Schweiger ein Stück weit konkreter. Der Kinomacher will mit seiner Stiftung "Vorzeigeflüchtlingsheime" bauen. Schauspiel-Kollegin Natalie Wörner reist persönlich in den Libanon, um syrischen Familien zu helfen, die Produktionsfirma des Regisseurs Wim Wenders fährt mit einem Food-Truck zu einem Flüchtlingsheim in Moabit. Auch Yogeshwar ist in dem Flüchtlingsheim "Am Kuckuck" in Hennef bei Köln unterwegs und kümmert sich derzeit um ein junges Mädchen aus Syrien. Bereits bei der Ankunft der ersten 100 Asylbewerber hatte er sich als Dolmetscher angeboten. "Diese Flüchtlingswelle wird immer als Problem dargestellt", sagte er bereits vor Wochen. "Genau das Gegenteil ist der Fall."

Lesen Sie hier die Ideen zu einem sozialen Netzwerk von Ranga Yogeshwar auf Facebook:

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