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Überfall in Sportstunde: Mitwisser unter den Schülern

Zwei maskierte Jugendliche haben eine Bielefelder Schulklasse beim Sportunterricht überfallen und die Schüler mit einer Waffe bedroht. Mitgeplant hätten die Tat zwei 16 und 17 Jahre alte Schüler der Klasse.

Bielefeld - Die beiden seien geständig, teilte die Polizei mit. Den Schülern der elften Klasse des Bielefelder Gymnasiums war es am Dienstagnachmittag gelungen, die beiden mit Sturmhauben maskierten Jugendlichen im Alter von ebenfalls 16 und 17 Jahren zu überwältigen. Verletzt wurde niemand.

Aus Geldknappheit habe sich das Quartett vor vier Wochen getroffen, um zu beraten, wie die Kasse aufzubessern sei, teilte die Polizei weiter mit. Die Jugendlichen wollten bei dem Überfall an Handys, Bargeld und MP3-Player gelangen. Nach Angaben des Bielefelder Oberstaatsanwalts Reinhard Baumgart sollten die festgenommenen Jugendlichen, die nicht Schüler des Gymnasiums sind, noch am Mittwochnachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden. Auch sie legten Geständnisse ab. Ihre beiden Komplizen wurden nach der Vernehmung entlassen.

Schüler überwältigen Räuber

Die beiden Jugendlichen hatten die Sporthalle der Schule gestürmt und 26 Schüler sowie eine Lehrerin mit einer Schreckschusspistole bedroht. Die Opfer mussten sich auf den Boden legen und sollten ihre Wertsachen abgeben. Die Schüler wehrten sich jedoch und überwältigten die Angreifer. Einem der Täter gelang die Flucht, doch wurde er am Abend in der Wohnung seiner Eltern festgenommen. Ein Polizeisprecher schilderte, einer der Schüler, der die Wertsachen in den Rucksack der Täter packen sollte, habe einem Räuber die Waffe aus der Hand geschlagen. Dies habe "Signalwirkung" gehabt und die Schüler veranlasst, einzugreifen.

Nach Angaben von Schulleiter Gerd Kranzmann betreuten Polizeibeamte der Abteilung Prävention den Kurs. Die 16 und 17 Jahre alten Schüler waren ganz normal zum Unterricht erschienen, wurden dann allerdings nach Hause geschickt, um sie vor dem Medienandrang zu schützen. Kranzmann sprach von einem "beherzten Zugreifen" der Schüler, die einen Täter entwaffnet und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten hatten. Das sei nicht ungefährlich gewesen.

Die Täter hätten während der regulären Sportstunde des Kurses an die von außen nicht zu öffnenden Türen der Umkleidekabinen geklopft, worauf eine Schülerin ihnen öffnete, schilderte Kranzmann. Um vergleichbare Fälle künftig zu verhindern, sollten die Kabinen Türspione erhalten. Die Schule liege in einem vergleichsweise ruhigen Viertel, derartige Schwierigkeiten habe es bisher nicht gegeben. tso/dpa ()

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