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Panorama: UN versorgen täglich 100 000 Opfer

Regierungen stellen 150 Millionen bereit

Rom - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat seit dem Beben rund 1,5 Millionen Nahrungsmittelrationen an die Bevölkerung verteilt. Für die kommenden Tage sei eine weitere Austeilung an täglich 100 000 Hungernde geplant. Bisher wurden bei den Regierungen weltweit 150 Millionen US-Dollar gesammelt. Damit werde man in den kommenden sechs Monaten zwei Millionen Menschen ernähren und versorgen können. dpa

Erste Geschäfte öffnen wieder

Port-au-Prince - In Haiti kommt nach dem verheerenden Erdbeben das wirtschaftliche Leben langsam wieder in Gang. In Port-au-Prince öffneten erste Geschäfte. Ihren Kunden gewähren sie häufig Kredite, da Überlebende kaum Bargeld haben. Am Wochenende sollen auch Banken wieder geöffnet werden. rtr

Weltbank erlässt Haiti Schulden

Washington - Die Weltbank wird Haiti für fünf Jahre den Schuldendienst erlassen. Außerdem will die Organisation ganz auf die Rückzahlung der Schulden Haitis von 38 Millionen Dollar verzichten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kündigte an, für einen Kredit von 100 Millionen Dollar für den Wiederaufbau zumindest bis Ende kommenden Jahres keine Zinsen zu verlangen. rtr

USA wollen keine Flüchtlinge

Toledo - Die USA lehnen die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus Haiti ab. „Die Erdbebenkatastrophe ist keine Gelegenheit zur Auswanderung in die USA“, sagte die amerikanische Heimatschutzministerin Janet Napolitano am Freitag in der mittelspanischen Stadt Toledo. dpa

Kritik an Hilfspropaganda

London - Die Medizinzeitschrift „The Lancet“ hat Hilfsorganisationen vorgeworfen, durch Eigeninteressen und PRAktionen eine wirksame Unterstützung der Opfer zu behindern. „Internationale Organisationen, nationale Regierungen und Nichtregierungsorganisationen mobilisieren sich zu Recht, aber kämpfen auch um Positionen“, schrieb das Magazin am Freitag. „Jeder behauptet, das Beste für die Erdbebenüberlebenden zu tun.“ Der Hilfssektor sei aber „unzweifelhaft eine Industrie“, internationale Organisationen und humanitäre Helfer stünden oft „in starker Konkurrenz“ zueinander. „Verseucht durch internationale Machtpolitik und durch widerliche Züge, die in vielen großen Firmen zu finden sind, können große Hilfsorganisationen davon besessen sein, sich Geld durch eigene Aufrufe zu beschaffen.“ Die Medienberichterstattung über die Organisationen werde so „zum Selbstzweck und ist zu oft ein Ziel ihrer Aktivitäten“. AFP

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