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Ungarn: Immer mehr Menschen in Sicherheit gebracht

In Ungarn ist das Hochwasser von Donau und Theiß weiter gestiegen. Dutzende Menschen sollten am Montag in Sicherheit gebracht werden.

Budapest - Bis Sonntagabend mussten mehr als 225 Menschen angesichts der anschwellenden Donau ihre Häuser verlassen, davon mindestens 60 in der Hauptstadt Budapest. Hier wurde für Dienstagabend der höchste Pegelstand von 8,6 Metern erwartet. Neben der bereist gesperrten Uferstraßen wurden weitere Straßen in Ufernähe für den Autoverkehr geschlossen.

Landesweit waren mehr als 10.000 Katastrophenschützer und freiwillige Helfer beim Bau von Dämmen aus Sandsäcken sowie bei der Versorgung der vom Wasser umschlossenen kleineren Siedlungen im Einsatz. Im nordungarischen Vac wurden auch Strafgefangene zum Schleppen von Sandsäcken eingesetzt. Besonders betroffen war im Norden des Landes das Donauknie und der Oberlauf der Theiß. Am Donauknie musste ein 18 Monate altes Baby mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden, weil der Ort Surany wegen der Fluten zu Land nicht zugänglich war.

Vor dem Hintergrund der an diesem Sonntag stattfindenden Parlamentswahl in Ungarn sagte der sozialistische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany am Montag alle Wahlkampfveranstaltungen wegen des Hochwassers ab. Die Situation sei "dramatisch", aber nicht gefährlich, sagte er. Auch sein rechtskonservativer Rivale Viktor Orban besuchte die gefährdete Donauinsel Szentendre und sagte, die Regierung bewillige nicht genügend Geld für den Katastrophenschutz.

Landesweit herrscht an Flussabschnitten von insgesamt 842 Kilometern die höchste Alarmstufe 3. Erstmals seit 40 Jahren führen Donau und Theiß samt Nebenflüssen zur gleichen Zeit Hochwasser. (tso/dpa)

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