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Soldaten und Angehörige tragen Opfer des Flugzeugabsturz in Karachi zu Grabe.

© Rizwan TABASSUM/AFP

Unglück in Pakistan mit 97 Toten: Überlebender schildert Flugzeugabsturz in Karachi

Nach dem Flugzeugabsturz in Karachi hat der Luftverkehrsminister eine rasche Aufklärung angekündigt. Die Familien der Opfer sollen Entschädigungen erhalten.

Nach dem Flugzeugabsturz in der pakistanischen Millionenmetropole Karachi mit 97 Toten hat Luftverkehrsminister Ghulam Sarwar Khan zusätzliche Entschädigung für die Hinterbliebenen der Opfer angekündigt. Eine Million pakistanische Rupien (umgerechnet rund 5700 Euro) sollen Angehörige neben Versicherungsbeträgen jeweils für Verstorbene erhalten, sagte Khan während einer Pressekonferenz. Die beiden Überlebenden bekämen die Hälfte des Betrags. Auch die Anwohner der Absturzstelle, deren Häuser verwüstet wurden, sollen entschädigt werden.

Zudem kündigte Khan eine rasche Aufklärung der Absturzursache an. „Ich kann Ihnen versichern, dass gegen die für den Unfall Verantwortlichen nach einer freien und fairen Untersuchung vorgegangen wird“, so Khan.

Pakistans Regierung hatte bereits am Freitagabend eine umfassende Untersuchung des Unglücks versprochen. Eine vierköpfige Delegation unter Aufsicht der Luftwaffe wird demnach den Unfallhergang rekonstruieren und erste Ergebnisse innerhalb eines Monats präsentieren.

Zwei der 99 Insassen des Flugzeuges überlebten den Absturz, der Präsident der Bank von Punjab, Zafar Masud und der 24 Jahre alte Mohammad Zubair. „Ich habe meinen Sicherheitsgurt gelöst, Licht gesehen und bin in dessen Richtung gegangen. Dann bin ich rausgesprungen“, berichtet Zubair in einem im Internet veröffentlichten Video vom Krankenbett. Zwar erlitt er Verbrennungen, doch sein Zustand ist nach Angaben des pakistanischen Gesundheitsministeriums stabil.

„Nach dem Aufprall der Maschine kam ich wieder zu Bewusstsein und sah überall nur Flammen“, berichtet Zubair. „Überall waren Schreie, jeder versuchte zu überleben.“ Dann habe er das Licht gesehen und sich in Bewegung gesetzt.

Identifizierung der Toten gestaltet sich schwierig

Der Airbus A320 der staatlichen Fluggesellschaft Pakistan International Airlines (PIA) befand sich im Landeanflug auf Karachi, als beide Triebwerke ausfielen. Der Pilot konnte noch einen Notruf absetzen, bevor die Maschine in einem Wohngebiet zerschellte.

Nach Angaben des Flugzeugbauers Airbus war das verunglückte Flugzeug 2004 in Betrieb genommen und ab 2014 für Flüge der pakistanischen Airline eingesetzt worden. Sie hatte demnach mehr als 47.000 Flugstunden hinter sich. Bei dem Flugkapitän soll es sich um einen erfahrenen Piloten gehandelt haben.

Aufräumarbeiten und Identifizierung der Todesopfer gestalteten sich zunächst schwierig. Laut Gesundheitsministerium der Provinz Sindh wurden bisher 19 Passagiere identifiziert, weitere 45 DNA-Proben von Angehörigen entnommen. Acht Anwohner wurden ingesamt verletzt. (Tsp/dpa/AFP)

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