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Unicef-Bericht: Jedes fünfte Kleinkind in Afrika stirbt

Südlich der Sahara sterben jährlich 4,7 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Die Kinder sterben meist an vermeidbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfall, Lungenentzündung, Masern oder an chronischer Mangelernährung, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef bekannt.

Berlin (30.06.2005, 14:33 Uhr) - In Ländern wie Botswana gingen bereits 57 Prozent der Todesfälle bei Kleinkindern auf Aids zurück. «Das stille Massensterben der Kinder in Afrika ist ein Skandal», sagte Dietrich Garlichs, UNICEF-Geschäftsführer in Deutschland. Die Gesundheitsprojekte des Hilfswerks in Westafrika zeigten, dass sich mit einfachsten Mitteln Millionen von Kinderleben retten ließen, beispielsweise durch Impfkampagnen, Vitamin-A-Gaben, der Verteilung von Mückennetzen und Aufklärungskampagnen für die Familien.

Mit Blick auf den bevorstehenden G8-Gipfel in Schottland (6. bis 8. Juli) forderte UNICEF einen gerechteren Zugang der Entwicklungsländer zum Weltmarkt und einen Abbau der Landwirtschaftssubventionen in den Industrieländern. Das Kinderhilfswerk warnte vor übertriebenen Hoffnungen auf die Effekte eines Schuldenerlasses für die ärmsten Länder der Erde.

Im Jahr 2004 spendeten die Menschen in Deutschland rund 92 Millionen Euro für das Kinderhilfswerk, das sind rund 5,7 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 63,3 Millionen Euro waren reine Spenden, 21,4 Millionen Euro kamen durch den Grußkartenverkauf zusammen, 1,3 Millionen aus Lizenzen und Zinsen. 75,7 Millionen Euro investierte UNICEF weltweit in Kinderhilfsprogramme. Nothilfe-Gelder flossen unter anderem zu den Tsunami-Opfern in Asien, für Flüchtlinge in der Provinz Darfur (Sudan), für die Flutopfer in Bangladesch und für Hilfen nach dem Terrorangriff auf eine Schule in Beslan (Nord- Ossetien). (tso)

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