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Ein umgestürztes Auto liegt an einem Strand bei dem Dorf Sozopoli in der Region Chalkidiki in Nordgriechenland.

© Giannis Moisiadis/InTime News/dpa

Update

Unwetter in Nordgriechenland und Italien: Mindestens sieben Tote bei schwerem Hagelsturm

Ein Sturm überrascht Tausende Touristen auf der Halbinsel Chalkidiki.

Ein heftiges Unwetter im Norden Griechenlands hat in der Nacht zum Donnerstag mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Nach Behördenangaben wurden zudem mehr als 60 Menschen verletzt. Die Feuerwehr sprach von stürmischem Wind und starkem Regenfall in der Region. Alle Todesopfer seien Touristen, berichtete das Staatsradio (ERT) unter Berufung auf den Zivilschutz und die Polizei. Von dem Unwetter betroffen war vor allem die bei Feriengästen beliebte Halbinsel Chalkidiki.

Eine Frau aus Rumänien und ihre Tochter sind den Angaben zufolge vom abgerissenen Dach einer Taverne erschlagen worden. Ein umstürzender Baum erschlug zudem einen Russen und dessen zweijährigen Sohn. Ein Mann aus Tschechien wiederum starb in seinem Wohnmobil, das von Sturmböen erfasst wurde und sich mehrfach überschlug. Seine Frau erlag ihren Verletzungen in einem Gesundheitszentrum, wie ERT unter Verweis auf den Zivilschutz berichtete.

Bäume stürzen um, Ziegelsteine und Mülltonnen fliegen durch die Luft

„Wir haben sechs Menschen, die ums Leben gekommen sind. Mehr als 60 Menschen wurden durch Stühle, Ziegelsteine, Mülltonnen und andere Gegenstände verletzt, die durch die Gegend flogen“, sagte der Chef des Gesundheitszentrums der Kleinstadt Moudania, Athanassios Kaltsas, im Fernsehen. „Ich habe so starke Winde noch nie erlebt“, sagte der Chef des Zivilschutzes, Charalambos Stergiadis, dem gleichen Sender.

Die Feuerwehr musste mehr als 500 Mal ausrücken, um Menschen in Not zu helfen. Die Regierung rief den Notstand für die Region aus. Eine genaue Bilanz werden die Behörden erst nach Tagesanbruch ziehen können.

Das heftige Unwetter folgte einer Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius. In der Region der Chalkidiki verbringen zurzeit Zehntausende überwiegend aus osteuropäischen Staaten stammende Touristen ihren Urlaub.

Unwetter zerstörten Strände an Italiens Adriaküste

Auch in Italien zog ein heftiges Unwetter mit Hagel und Sturmböen mitten in der Urlaubssaison über Teile der italienischen Adriaküste hinweg. Betroffen waren vor allem die Regionen Emilia-Romagna um Rimini, die Marken um die Stadt Ancona und die Abruzzen, wie der Wetterdienst 3BMeteo am Mittwoch erklärte. In der Stadt Pescara wurden 18 Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. In der Nähe von Ancona sei ein Mensch an einem Blitzschlag gestorben.

Auf Videos ist zu sehen, wie sich über einem Strand in den Abruzzen dunkle Wolken zusammenbrauen und heftiger Wind peitscht. Menschen bringen sich in Sicherheit. Ansa berichtete in Pescara von Hagelkörnern „so groß wie Orangen“.

Bilder von einem Strand in Numana bei Ancona zeigen, wie Strandbäder vollkommen zerstört sind. Bürgermeister Gianluigi Tombolini sprach auf Facebook von „gewaltigen Schäden“. Die Feuerwehr berichtete auf Twitter von Dutzenden Einsätzen, umgestürzten Bäumen und überschwemmten Straßen. (dpa)

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