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Gomera

© dpa

Unwetter: Neue Angst vor Flut in England - hunderte Brände in Griechenland

In England geht das Bangen weiter: Die Meteorologen haben starke Regenfälle vorausgesagt und neue Überschwemmungen drohen. In Griechenland wüten derweil die Hitzebrände weiter, aber die Gefahrenlage beginnt sich zu entspannen.

Die Menschen in den englischen Flutgebieten kommen nicht zur Ruhe. Auch heute mussten sie sich auf weitere heftige Regenfälle und neue Überschwemmungen vorbereiten. Die Meteorologen hatten für die betroffenen Regionen für die Nacht zum Sonntag starken Regen vorausgesagt. Unterdessen ist auf der kleinen Kanaren-Insel La Gomera in der Nähe eines Nationalparks ein Waldbrand ausgebrochen. Temperaturen bis 40 Grad erschwerten die Brandbekämpfung. Auch in Griechenland wüten die Hitzebrände weiter.

Die Fluten in England haben inzwischen ein drittes Menschenleben gefordert. Auf der Suche nach einem vermissten 19-Jährigen aus der westenglischen Stadt Tewkesbury sei am Samstag eine Leiche in einem überschwemmten Feld gefunden worden, teilte die Polizei der Grafschaft Gloucestershire mit. Der junge Mann wurde seit einer Woche vermisst. Bei den verheerenden Überschwemmungen kamen bereits zwei Männer um, als sie Wasser aus einem Keller in einem Rugby-Club pumpen wollten.

Brände auf La Gomera

Südwest- und Zentralengland hatte vor einer Woche die schlimmste Flut seit 60 Jahren getroffen. 15.000 Häuser sind durch die Wassermassen beschädigt worden, berichtete die BBC unter Berufung auf Versicherer. Der Gesamtschaden könne bis zu fünf Milliarden Pfund (7,5 Milliarden Euro) betragen. Mehr als 130.000 Haushalte sind in der am schlimmsten getroffenen Region Gloucestershire immer noch ohne Wasserversorgung. Die Polizei kündigte drakonische Strafen für Vandalen an, die die aufgestellten Wassertanks beschädigten. In einige Tanks hatten Menschen uriniert. Zudem warnten Experten vor einer Rattenplage; die Tiere könnten aus der Kanalisation geschwemmt werden und Krankheiten übertragen.

Auf der kanarischen Insel La Gomera wütet derweil ein Waldbrand in der Nähe eines Nationalparks. Rund 60 Einwohner aus mehreren Dörfern in der Gegend um Vallehermoso im Nordwesten der Insel mussten ihre Häuser verlassen, wie der spanische Rundfunk aus La Gomeras Hauptstadt San Sebastián berichtete. Wegen des starken Windes habe sich eine etwa 1,5 Kilometer breite Feuerfront gebildet. Rund 100 Feuerwehrleute und Helfer versuchten, die Flammen mit Hilfe eilig angelegter Brandschneisen aufzuhalten. Auch mehrere Löschhubschrauber waren im Einsatz.

Unesco-Weltnaturerbe bedroht

Das Feuer erreichte die Umgebung des Garajonay-Nationalparks, der vor 20 Jahren von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Das fast 4000 Hektar große Reservat ist für seine Regen- und Lorbeerwälder bekannt. Auf der Nachbarinsel Gran Canaria kämpften Helfer derweil gegen einen Waldbrand an, der den Inagua-Naturpark bedrohte.

In Griechenland loderten noch hunderte Brände, tausende Hektar Waldfläche wurden vernichtet. Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige versuchten, die Flammen im westlichen Mazedonien, in Florina und Kastoria aufzuhalten. Zwei neue Feuer brachen in der Nähe von Kastoria aus, ein weiteres in Agia Marina, nicht weit von der Hauptstadt Athen entfernt.

Vier Menschen gestorben

Leicht entspannt hat sich die Lage im Kampf gegen eine verheerende 40 Kilometer lange Feuerfront entlang der nördlichen Küstenlinie des Peloponnes. Die Flammen, die in den vergangenen Tagen rund 100 Häuser zerstört hatten, konnten nach Angaben der Einsatzkräfte eingedämmt werden. Dutzende Dörfer waren zuvor evakuiert worden. Vier ältere Menschen, die sich geweigert hatten, ihre Häuser zu verlassen, starben. Die Polizei nahm einen 26-jährigen Mann wegen des Verdachts der Brandstiftung fest. Seit Anfang Juni kamen fünf Feuerwehrmänner im Einsatz gegen die Flammen ums Leben.

Die Lage an der Walbrand-Front im Süden Italiens hat sich weiter entspannt. Allerdings wurden bei einem Feuer in der Nähe von Caserta erneut Löschhubschrauber eingesetzt, ein weiteres größeres Feuer in Kalabrien versucht die Feuerwehr ebenfalls aus der Luft unter Kontrolle zu bringen. Regen und Abkühlung ist dagegen lediglich im Norden in Sicht, ansonsten sollen die Temperatur auch in den nächsten Tagen weit über 30 Grad steigen. (mit dpa)

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