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Eine Unwetterfront mit Blitzschlag über einem Feld in Niedersachsen.

© Julian Stratenschulte/dpa

Unwetter über Deutschland: Schwere Sommergewitter mit Folgen auch für Bahn- und Flugverkehr

Wegen schwerer Unwetter war der Frankfurter Flughafen zeitweise gesperrt, die A3 in Richtung Würzburg ebenso. Im Osten Deutschlands wird die Gewitterfront in der Nacht erwartet.

An diesem Donnerstag sind die seit einigen Tagen angekündigten schweren Gewitter über Teile Deutschlands hereingebrochen, mit Folgen auch für Bahn- und Flugverkehr. Wegen einer Gewitterfront wurde am Donnerstagnachmittag an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt etwa eine halbe Stunde der Betrieb eingestellt, auch am Frankfurter Hauptbahnhof, der zu den verkehrsreichsten des Landes zählt, gab es einen einstündigen Stopp. Die Folge waren zahlreiche Verspätungen. In vielen Regionen wurden im Laufe des Tages und Abends kräftige Schauer und Gewitter erwartet, zum Teil mit Sturmböen. Zum Wochenende beruhigt es sich aber wieder.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist die große Hitze vorerst vorbei - sommerlich warm bleibt es trotzdem. Hoch „Kevin“ bringt trockene Luft - außer dem Südosten Bayerns und Schleswig-Holstein.

Der Bahnverkehr war am Donnerstag in einigen Regionen stark beeinträchtigt. In Rheinland-Pfalz und im Saarland sperrte die Bahn wegen umgestürzter Bäume oder wegen Ästen in der Oberleitung mehrere Strecken, darunter die Strecken Mainz-Koblenz, Mainz-Mannheim sowie Saarbrücken-Forbach. Das hatte auch Folgen in Baden-Württemberg. „Momentan können wir von Karlsruhe aus nicht weiter nach Norden fahren“, sagte eine Bahnsprecherin am Nachmittag in Stuttgart.

Umgestürzte Bäume blockierten auch die A3 (Frankfurt-Würzburg) bei Seligenstadt in Hessen. Die Autobahn wurde am Nachmittag in Fahrtrichtung Würzburg komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf einer Länge von mehr als 20 Kilometern. In Bad Vilbel bei Frankfurt löste sich die Jalousie an einem Café und verletzte drei Menschen.

Unwetter mit orkanartigen Sturmböen von bis zu 110 Stundenkilometern und Regen erreichten am Donnerstag vielerorts auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Ab dem frühen Nachmittag bildeten sich bei bis zu 30 Grad die ersten Gewitter und Schauer entlang der Eifel und des Niederrheins, sagte in Essen ein DWD-Sprecher. Die Wetterexperten schlossen auch die Bildung von Tornados nicht aus. Die Regenmengen hielten sich nach Angaben des DWD mit zehn bis maximal 20 Litern pro Quadratmeter zunächst in Grenzen, auch Hagel sei nur vereinzelt aufgetreten. Der Sturm machte sich dafür umso mehr bemerkbar: Böen mit 110 Stundenkilometern wurden im Bezirk Arnsberg gemessen, 101 Stundenkilometer in Wuppertal.

Im Osten Deutschlands blieb es zunächst weitgehend heiß mit Höchsttemperaturen von bis zu 34 Grad.

Erst in der Nacht zum Freitag sollten in Ostdeutschland Gewitter aufziehen, die dann auch Berlin erreichen können. Dennoch wurden bereits am Donnerstagnachmittag vorsorglich einige Publikums-Veranstaltungen rund um die Leichtathletik-EM in der City West abgesagt.

Am Frankfurter Flughafen reservierte die Lufthansa etwa 3000 Hotelzimmer, falls Passagiere stranden sollten. Die Fluggesellschaft stellte sich eigenen Angaben zufolge darauf ein, dass rund 6000 Passagiere betroffen sein könnten.

Am Wochenende soll es kurz abkühlen

Erst am Dienstag hatte eine Sicherheitspanne am Frankfurter Flughafen Verzögerungen verursacht. Die Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma hatte eine französische Familie passieren lassen, obwohl bei der routinemäßigen Sprengstoffsuche ein sogenannter Wischtest angeschlagen hatte. 13.000 Passagiere waren von der stundenlangen Sperrung betroffen. Rund 60 der 1500 Starts und Landungen wurden gestrichen. Später stellte sich heraus, dass es blinder Alarm war.

Wer wegen der Hitze zuletzt schlecht schlief, kann sich auf die Nacht zum Samstag freuen. Die Temperaturen sinken dann auf 14 bis 7 Grad. Bis auf den Norden und den Nordwesten kommt der Sonnenschein tagsüber überall in Deutschland zurück. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 23 und 27 Grad. Der Sonntag wird an der See wieder wolkig und regnerisch, im Rest des Landes aber trocken und heiter. Die Temperaturen klettern im Norden auf 22 Grad, im Süden auf 31 Grad.

Auch wenn sich die Temperaturen damit wieder auf ein für Deutschland normales Niveau einpendeln, ist die Hitzewelle für diesen Sommer noch nicht vorbei. „Es kann noch bis in den Oktober hinein heiße Tage von 30 Grad oder mehr in Deutschland geben“, sagte ein DWD-Meteorologe. (dpa)

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