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Pearlman

© dpa

Urteil: 25 Jahre Haft für Boygroup-Macher Pearlman

Er brachte Boybands wie N'Sync und die Backstreet Boys groß raus. Jetzt wurde der amerikanische Musikmogul Lou Pearlman zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte Investoren um Millionen geprellt.

Ein Richter in Orlando im US-Bundesstaat Florida sagte dem 53-Jährigen am Mittwoch allerdings, für jeweils eine Million Dollar, die er den Opfern zurückzahle, werde ihm ein Monat der Strafe erlassen. Das berichtete die örtliche Zeitung "Orlando Sentinel" auf ihrer Internetseite.

Der schillernde Geschäftsmann soll über zwei Jahrzehnte hinweg mit einem gewaltigen Betrugsszenario Anleger und Banken um mindestens 300 Millionen Dollar (rund 190 Millionen Euro) gebracht haben. Mit gefälschten Papieren und Bankbelegen brachte er sie dazu, in seine Scheinfirmen zu investieren. Im März hatte sich "Big Poppa", wie Pearlman sich von seinen jungen Musikschützlingen gern nennen ließ, teilweise schuldig bekannt.

Die eigene Familie betrogen

Richter Kendall Sharp sagte, zu den Opfern gehörten auch Familienmitglieder, enge Freunde und alte Menschen, die ihr gesamtes Erspartes verloren hätten. "Deshalb hält sich die Sympathie des Gerichts in Grenzen", erklärte er. Die Klagen von Opfern belaufen sich dem Bericht zufolge inzwischen auf fast eine halbe Milliarde Dollar. Die Ermittlungen gegen Pearlman waren Ende 2006 ins Laufen gekommen. Kurz darauf flüchtete er aus den USA und konnte erst im Sommer 2007 auf Bali, wo er unter falschem Namen lebte, festgenommen werden. Seine Konten wurden beschlagnahmt.

Da es um einen Schaden von etwa 300 Millionen Dollar und eine 300 Monate lange Strafe geht, könnte Pearlman sich nach der Zusage des Richters "freikaufen", wenn er solvent genug ist. Das gilt allerdings als unwahrscheinlich. Der für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannte Manager hatte nach den Erfolgen mit N'Sync und den Backstreet Boys in den 90er Jahren zuletzt der Teenie-Band US5 zum Durchbruch verholfen. (küs/dpa)

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