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Das Gericht hat entschieden: Die Konzertagentur AEG muss Michael Jacksons Erben nicht finanziell entschädigen.

© dpa

Urteil in Los Angeles: Konzertagentur trägt keine Schuld an Michael Jacksons Tod

Im Prozess um eine millionenschwere Entschädigung für die Hinterbliebenen des verstorbenen US-Popstars Michael Jackson haben die Geschworenen die Klage abgewiesen. Die Konzertagentur AEG sei für Jacksons Tod nicht verantwortlich, entschied die zwölfköpfige Jury am Mittwoch in Los Angeles

Es treffe nicht zu, dass der von AEG engagierte Leibarzt Conrad Murray unqualifiziert gewesen sei, begründeten die Geschworenen ihre Entscheidung. Sie verwarfen die Klage von Jacksons Familie damit in ihrem wesentlichen Punkt. Jackson war am 25. Juni 2009 inmitten der Vorbereitungen für eine Konzerttournee im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben, das ihm Murray wegen Schlaflosigkeit verabreicht hatte.

Jacksons Mutter Katherine warf AEG daraufhin vor, in Murray fahrlässig einen ungeeigneten Arzt engagiert und deutliche Hinweise auf den labilen Gesundheitszustand ihres Sohns kurz vor seinem Tod ignoriert zu haben. Murray selbst war im Jahr 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

Die Familie des „King of Pop“ forderte von AEG, die Jacksons geplante Comebacktour „This is it“ organisierte, jeweils 85 Millionen Dollar (knapp 63 Millionen Euro) für die drei Kinder des Sängers und 35 Millionen Dollar für seine Mutter als so genannte nicht wirtschaftliche Entschädigung. Zudem wurde die Begleichung wirtschaftlicher Schäden in ungenannter Höhe verlangt.

Der AEG-Anwalt Marvin Putnam begrüßte das Urteil am Mittwoch. Es sei bestätigt worden, was „von Beginn an“ bekannt gewesen sei, erklärte er. Jacksons Tod sei zwar „eine fürchterliche Tragödie“ gewesen, an der AEG jedoch keine Schuld trage. „Die Entscheidung der Jury gibt AEG vollkommen Recht“, erklärte Putnam weiter.

AEG-Chef Randy Philips erklärte, er habe Jackson „als kreativen Partner und Freund geschätzt“. Jackson sei „eines der größten Musikgenies weltweit“ gewesen. „Aber ich bin erleichtert und zutiefst dankbar, dass die Jury erkannt hat, dass weder ich noch irgendwer sonst bei AEG etwas zu Michaels tragischem Tod beigetragen haben“, erklärte Philips.

Die Geschworenen hatten seit Donnerstag vergangener Woche über den Fall beraten. Am späten Mittwochabend hieß es dann, dass Urteil sei gefallen und solle in Kürze verkündet werden. Die Urteilsverkündung vor Gericht in Los Angeles dauerte nur wenige Minuten und verlief in gespannter Atmosphäre. Von der Klägerseite gab es zunächst keine Stellungnahmen. (AFP)

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