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US-Justizirrtum: Vermeintlicher Vergewaltiger nach 25 Jahren entlastet

Nach 25 Jahren im Gefängnis hat ein wegen Vergewaltigung verurteilter Mann in den USA durch eine DNA-Analyse seine Unschuld beweisen können.

Chicago - Ein Gericht in Cook County erklärte die Verurteilung des heute 48-jährigen Jerry Miller wegen einer Vergewaltigung im Jahr 1981 für nichtig. Seine Anwälte und die Staatsanwaltschaft hatten zuvor genetische Belege vorgelegt, die seine Unschuld bewiesen. Miller war im Alter von 21 Jahren wegen der brutalen Vergewaltigung einer 44-jährigen Geschäftsfrau zu 45 Jahren Haft verurteilt worden. Im März vergangenen Jahres wurde er auf Bewährung entlassen.

Es ist bereits das 200. Mal, dass ein folgenschwerer Justizirrtum in den USA mit Hilfe einer DNA-Analyse ans Licht kommt. Als Miller Anfang der 80er Jahre aufgrund von Zeugenaussagen verurteilt wurde, gab es die genetische Beweisaufnahme noch nicht. Nach dem Revisionsurteil vom Montag wird Millers Verurteilung aus seiner Akte getilgt, außerdem wird er von der Liste verurteilter Sexualverbrecher gestrichen und muss keine elektronische Fußfessel mehr tragen. Zudem kann er auf Entschädigung für die in Haft verbrachte Zeit klagen.

Der aus Chicago stammende Mann hatte stets seine Unschuld beteuert und aus dem Gefängnis hunderte Briefe an Anwälte, Journalisten und Bürgerrechtsorganisationen geschrieben. Die Initiative "Innocence Project" setzte schließlich die DNA-Analyse durch. (tso/AFP)

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