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US-Präsident Barack Obama in einer Szene, wie sie auch in einem Film wie "Taxi Driver" vorkommen könnte. Es handelt sich jedoch um ein Werbevideo für die Gesundheitsversicherung in den USA, veröffentlicht auf buzzfeed.

© buzzfeed

US-Präsident auf Buzzfeed: Barack Obama mit amüsantem Werbevideo

US-Präsident Barack Obama hat ein selbstironisches Video auf der Online-Videoplattform Buzzfeed aufgenommen. Es zeigt ihn beispielsweise beim Reden-Einüben. Öffentliche Lockerungsübungen? Nein, denn das Video verfolgt ein anderes Ziel.

Auf der Online-Plattform Buzzfeed ist ein Video des US-Präsidenten Barack Obama zu finden. Kein politisches Interview, keine Aufnahmen mit der Gattin, keine Rede zur Nation. Man sieht Obama, wie man ihn selten gesehen hat: lustig. Während sich derzeit die Medien in Deutschland mit der Frage beschäftigen, wie Kanzlerin Angela Merkel ihren Arbeitsmarathon aus langen Verhandlungen zur Ukraine-Krise in Minsk übersteht, scheint Obama bester Dinge zu sein.

Er schneidet Grimassen vor einem Spiegel, posiert herum, übt eine Rede ein (wobei er sich verspricht), malt ein Bild von seiner Frau Michelle - wobei er nicht gerade künstlerisches Talent erkennen lässt - , und fotografiert sich selbst mit einer Selfie-Stange. "Dinge, die jeder tut, aber über die niemand redet", lautet das Motto des zwei Minuten langen Clips. Wer hat nicht schon einmal vor einem wichtigen Termin vor dem Spiegel geübt?

Soll hier etwa provoziert werden? Die Selfie-Stangen, die hauptsächlich von Touristen benutzt werden, um Fotos von sich selbst zu schießen, wurden in dieser Woche in vielen Museen der USA verboten. Darunter das Museum of Modern Art in New York und das Getty Center in Los Angeles.

Aber daran hat Obama wohl nicht gedacht. Viel mehr geht es ihm und seinen Medienstrategen in der Zusammenarbeit mit Buzzfeed darum, die jüngere Generation für seine Krankenversicherung zu begeistern, und darüber hinaus noch einige Pluspunkte in Sachen Lockerheit zu sammeln.

Video Obama auf Facebook
Das Werbevideo von US-Präsident Barack Obama wurde auf Facebook bereits mehr als eine halbe Millionen Mal geliket.

© buzzfeed

Die ernste Botschaft des mit lockerem Swing-Jazz untermalten Videos betrifft das Ende der Einschreibefrist für die neue Gesundheitsversicherung am 15. Februar ("february" auf englisch). In dem selbstironischen Clip will das Wort febu..., febrou... february nicht so ganz leicht über die Lippen des Präsidenten. Doch dann ist die Werbung doch gelungen: Ziel ist es, dass auch die 40 Millionen US-Amerikaner, die noch nicht versichert sind, für den Rest des Jahres Schutz bei Krankheit genießen. Die 2010 beschlossene Versicherung ist Obamas innenpolitisches Sorgenkind und eines der wichtigsten sozialpolitischen Projekte.

In den USA spricht man daher sogar von "Obamacare". Der Präsident hatte jahrelang dafür gekämpft und die Versicherung gegen die Widerstände der Republikaner durchgesetzt. Es ist nicht das erste Video mit dieser Werbebotschaft. Zuletzt hatten die Obamas mit Kinderfotos und der Botschaft "Wir sind nicht ewig jung und unverwundbar" für Aufmerksamkeit gesorgt und Werbung für die Gesundheitsversicherung betrieben.

Wie viele Amerikaner sich nach diesem Video für die Gesundheitsversicherung eintragen werden, kann noch nicht gesagt werden. Das Video jedenfalls verbreitet sich rasant, weltweit und auf allerlei Medienkanälen wie Facebook, Twitter etc. Obama mit Sonnenbrille vor dem Spiegel - das sieht man immerhin nicht alle Tage. In einer Szene formt Obama seine Finger zu einer Pistole und feuert einen Schuss auf sein Spiegelbild ab. Eine machoeske Geste, wie sie in Kinofilmen üblich ist, aber vielleicht angesichts der weltpolitischen Lage nicht ganz angebracht scheint.

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