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USA: Hitze-Notstand in New York

Erstmals in der Geschichte der Stadt wurde wegen einer Hitzewelle der Notstand ausgerufen. Bürgermeister Bloomberg spricht angesichts der Temperaturen um die 38 Grad von einer "ernsthaft lebensgefährlichen" Lage.

New York - Das Bürgermeisteramt rief alle Einwohner zum Stromsparen auf. Wer «absichtlich» diese Anweisung missachte und zum Beispiel die Klimaanlage auch bei Abwesenheit laufen lasse, müsse mit einer Anzeige rechnen. Auch Washington und Chicago stöhnen unter der Affenhitze im Nordosten der USA. Dort herrschen derzeit Temperaturen von um die 38 Grad Celsius, je nach Luftfeuchtigkeit liegen die gefühlten Temperaturen bei 43 bis 46 Grad.

New York richtete 338 klimatisierte Zentren in Behörden und Altenheimen ein, um aufgeheizten Großstädtern Abkühlung zu bieten. Krankenhäuser wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Die städtischen Schwimmbäder mussten ihre Öffnungszeiten über die Feierabendstunden hinaus verlängern. Die Maßnahmen sollen zunächst bis Freitag in Kraft bleiben.

Blackout befürchtet

Die Stadtverwaltung forderte vor allem Unternehmen und Behörden auf, den Stromverbrauch zu drosseln. Auf diese Weise sollte eine Überlastung des veralteten Netzes vermieden werden, das zuletzt im August 2003 spektakulär zusammengebrochen war und die Megastadt lahmgelegt hatte. Am Dienstag blieben selbst die Wahrzeichen Chrysler Building und Empire State Building dunkel, deren erleuchtete Fassaden sonst allabendlich die Skyline New Yorks prägen.

In Washington fuhren die U-Bahnzüge langsamer als sonst, um Strom zu sparen. Menschen mit Atemwegsproblemen wurden in Fernsehspots davor gewarnt, vor die Tür zu gehen. In Chicago mussten am Montag mehrere hundert alte Menschen aus ihren Häusern geholt werden, weil das Stromnetz teilweise zusammengebrochen war. Sie wurden nach einem Bericht der «Chicago Tribune» in Hotels und einer Stadthalle untergebracht. Etwa 20.000 Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Im Jahr 1995 gab es in Chicago fast 800 Menschen Hitzetote.

In den vergangenen Wochen hatte die Hitze den Westküstenstaat Kalifornien fest im Griff. 136 Menschen starben an den Folgen der Rekordtemperaturen. Im vergangenen Monat war auch in New York bereits im Stadtteil Queens mehr als eine Woche lang der Strom wegen Überlastung des Netzes ausgefallen. (tso/AFP)

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