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Papst Benedikt XVI.

© ddp

Vatikan: Papst bittet Missbrauchsopfer um Vergebung

Papst Benedikt XVI. hat zum Ende des von Missbrauchskandalen überschatteten Priesterjahres um Vergebung für die "Misshandlung der Kleinen" durch pädophile Geistliche gebeten. Zugleich verteidigte er das Priesteramt.

"Auch wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen", sagte der Papst am Freitag bei einer abschließenden Messe vor rund 15.000 Priestern auf dem Petersplatz. Es war die bislang deutlichste Distanzierung des katholischen Kirchenoberhaupts von den zahlreichen Fällen der Misshandlung Minderjähriger durch katholische Geistliche, die in den vergangenen Jahren aufgedeckt wurden.

Gleichzeitig trat Benedikt den Geistlichen zur Seite. Das Priestertum sei "nicht einfach "Amt", sondern Sakrament". Mit dem Priester bediene sich Gott "eines armseligen Menschen", um "durch alle menschliche Schwachheit hindurch seine Liebe in dieser Welt praktisch werden" zu lassen, sagte der Papst. Dass ausgerechnet das Jahr des Priesters von den Skandalen überschattet wurde, wolle die Kirche als "Auftrag zur Reinigung, der uns in die Zukunft begleitet", verstehen.

Bei einer Gebetswache hatte der Papst am Vorabend das durch die Missbrauchsskandale unter Beschuss geratene Eheverbot für katholische Priester (Zölibat) verteidigt. Die heutige Gesellschaft würde den Zölibat als "großen Skandal" empfinden. Er sei hingegen das "beste Gegenmittel gegen andere Skandale, die durch unsre menschlichen Unzulänglichkeiten verursacht werden", so Benedikt.

Angesichts der schweren Missbrauchsskandale in kirchlichen Einrichtungen war der Zölibat in den vergangenen Monaten nicht zuletzt auch in Deutschland aufs Neue heftig diskutiert worden. Neben anderen hatte sich vor kurzem auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, für eine Lockerung des Zölibats ausgesprochen. (dpa/AFP)

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