zum Hauptinhalt
Flussdurchquerung. Autos passieren eine Unterführung in Hamburg. Foto: dpa

© dpa

Panorama: Verletzte und hohe Schäden nach Unwettern

Ganz Deutschland betroffen / Feuerwehren und THW im Dauereinsatz / Tief bringt niedrige Temperaturen.

Berlin - Die über Deutschland hinwegziehenden Gewitterfronten haben schwere Schäden angerichtet, mehrere Menschen wurden verletzt. Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wüteten die Unwetter in einem breiten Streifen von Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen bis nach Berlin und Ostdeutschland, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten. Auch Bremen und Niedersachsen waren von Starkregen und Sturmböen betroffen. An vielen Orten liefen Keller und Fahrbahnen voll, stürzten Bäume auf Straßen und Schienen oder entstanden Brände durch Blitze. Helfer waren im Dauereinsatz.

Allein die Feuerwehr in Bochum in Nordrhein-Westfalen zählte bis in die Nacht zum Freitag mehr als 400 Einsätze, einige davon waren dramatisch. So retteten die Helfer nach eigenen Angaben eine Rollstuhlfahrerin aus ihrer überfluteten Wohnung und brachten sie mit Verdacht auf Unterkühlung in ein Krankenhaus. Das Technische Hilfswerk (THW) setzte Hochleistungspumpen ein, um gegen die Wassermassen in Gebäuden vorzugehen. Aus Bayern meldete die Polizei in den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz großräumige Schäden und zahlreiche Einsätze. Blitzeinschläge setzten Häuser in Brand, mehrere Menschen wurden leicht verletzt. Bei Hagelstadt und Abensberg fuhren Züge in umgestürzte Bäume, verletzt wurde niemand. Mehrere Menschen wurden hingegen bei Unfällen verletzt, weil ihre Fahrzeuge von umherfliegenden Ästen getroffen wurden. Bei Kollnburg erlitt dabei ein Quadfahrer schwere Kopfverletzungen. Auch in Südhessen wüteten Unwetter. Dort gab es sieben Verletzte, weil Bäume auf Autos und Fußgänger stürzten.

Im Bahnverkehr gab es auch am Freitag noch erhebliche Behinderungen. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Fernstrecke Ulm – Augsburg voraussichtlich noch den ganzen Freitag über gesperrt.

Bereits am Mittwoch und Donnerstag hatte es über Deutschland schwere unwetterartige Gewitter gegeben, vor allem in Norddeutschland. Besonders betroffen war die Stadt Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Dort brach das Dach eines Supermarkts unter der Last der Regenmassen zusammen, Straßen standen bis zu 1,5 Meter unter Wasser.

Schuld an den Unwettern war eine Kaltfront, die über Deutschland zog und auf schwül-heiße Luftmassen traf. Das führte zu heftigen Gewittern samt Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Zum kalendarischen Sommerbeginn hat Tief „Norbert“ die Wetter-Regie übernommen und bietet am Wochenende ein Schauspiel mit wenig Sonnenschein und einigen Schauern. Auf dem Atlantik wartet schon Tief „Othello“ auf seinen Auftritt. Hoch „Velvet“ zieht immer weiter Richtung Osten ab, bietet Berlin aber am Samstag noch 27 Grad. Im Rest der Republik ist es dann schon deutlich kühler. Ein stabiles Hoch ist nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes zurzeit nicht in Sicht. AFP/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false