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© AP

Verschollener Abenteurer: Steve Fossett prallte gegen Berg

Er war der Iron Man der Flugabenteurer: 13 Monate nach dem mysteriösen Verschwinden des Piloten Steve Fossett gibt es nun Gewissheit über die Todesursache: Sein Leichtflugzeug zerschellte in über 3000 Metern Höhe nahe der Ortschaft Mammoth Lakes in Kalifornien an einer Bergwand.

Er war der Iron Man der Flugabenteurer: 13 Monate nach dem mysteriösen Verschwinden des Piloten Steve Fossett gibt es nun Gewissheit über die Todesursache: Sein Leichtflugzeug zerschellte in über 3000 Metern Höhe nahe der Ortschaft Mammoth Lakes in Kalifornien an einer Bergwand.

Der legendäre US-Abenteurer Steve Fossett hat zahlreiche Rekorde aufgestellt und waghalsige Expeditionen überlebt. Am Ende wurde ihm ein Flug über die malerische kalifornische Sierra-Nevada-Bergkette zum Verhängnis. "Es war ein Frontalzusammenstoß mit dem Berg, in einen Felsen hinein", sagte Polizeisprecher John Anderson am Donnerstag. "Das Flugzeug ist auseinandergefallen. Den Motor haben wir hundert Meter von dem Rumpf entfernt gefunden".

Hundert-Dollar-Noten in der Wüste

Die Leiche des 63-Jährigen konnte beim Überfliegen in dem Trümmerfeld zunächst nicht ausgemacht werden. "Ich bezweifle sehr, dass hier jemand lebend herausgekommen ist", sagte Anderson. Dutzende Suchmannschaften mit Spürhunden wollten die unwirtliche Region hoch in der Sierra Nevada weiter durchkämmen.

Die Flugaufsichtsbehörde schickte Experten zu der Crash-Stelle. Ganz in der Nähe hatte ein Wanderer zu Beginn der Woche Fluglizenzen mit Fossetts Namen, einen Pullover und zehn Hundert-Dollar-Noten gefunden. Abseits von Wanderwegen stieß der 43-jährige Preston Morrow auf die ausgeblichenen Geldscheine. "Wow, Hundert-Dollar-Noten", war seine erste Reaktion, ohne den Fund sofort mit dem Verschollenen in Verbindung zu bringen. Erst einen Tag später alarmierte er die Polizei.

Die Hoffnung, Fossett lebend zu finden, hatten Angehörige und Freunde schon Wochen nach seinem Verschwinden aufgegeben. Im Februar war er auf Antrag seiner Ehefrau Peggy Fossett von einem Gericht für tot erklärt worden. Am Mittwoch reagierte die Witwe auf die überraschenden Nachrichten: "Ich hoffe sehr, dass bei dieser Suche die Absturzstelle und die Überreste meines Mannes gefunden werden". Sie sei den Helfern sehr dankbar.

Fossett umrundete die Welt im Heißluftballon

Der Pilot wollte am 3. September 2007 auf einem kurzen Rundflug im US-Staat Nevada mit einer einmotorigen Maschine eine Piste für einen Rekordversuch mit einem raketengetriebenen Fahrzeug ausfindig machen.

Eigentlich keine Herausforderung für jemanden, der 2002 die erste Solo-Nonstop-Umrundung der Erde in einem Ballon meisterte und drei Jahre später mit dem Leichtflugzeug "GlobalFlyer" als erster Mensch allein ohne Zwischenstopp rund um die Welt flog. Auch den Ärmelkanal durchschwamm er. Nach einer Notlandung war Fossett einmal 50 Kilometer zu Fuß gegangen, um Hilfe zu holen. Nach so vielen Extrem-Erfahrungen hatten viele die Hoffnung, er könnte einen Absturz in der Wüste überlebt haben und harre irgendwo aus.

Entsprechend umfassend war die Suche - eine der größten und intensivsten nach einem verschollenen Flugzeug in der jüngeren Geschichte der USA. Rund 52.000 Quadratkilometer und damit mehr als die Fläche Niedersachsens hatten Suchtrupps überflogen oder durchquert. Dabei hatten sie auch die kalifornischen Gipfel an der Grenze zu Nevada abgesucht.

"Er war einer, der überlebte"

Schon bald nach dem Verschwinden des Millionärs, der seinen Reichtum als Rohstoffhändler in Chicago und dann als erfolgreicher Unternehmer aufgebaut hatte, sprachen viele vom "Nevada-Dreieck", in Anlehnung an das Bermuda-Dreieck im Atlantik. Dort waren zahlreiche Schiffe und Flugzeuge spurlos und auf rätselhafte Weise verschwunden. Nach Einstellung der offiziellen Suchaktion gaben Fossetts Familie und Freunde mehr als eine Million Dollar für weitere Nachforschungen aus. "Er war einer, der immer überlebte", sagte Peggy Fossett unter Tränen vor Gericht, als ihr Mann im Februar für tot erklärt wurde. "Jeder dachte, er würde eines Tages hereinspazieren und von einem weiteren Abenteuer erzählen." (yr/Barabara Munker/dpa)

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