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Verseuchtes Milchpulver: Erstes Schmerzengeld an Eltern

In China hat zum ersten Mal ein Elternpaar eine Schmerzensgeldzahlung erhalten, weil ihr Baby durch mit Chemikalien verseuchte Babymilch gestorben war. Die Eltern erhielten 18.600 Euro. Andere Hinterbliebene kritisierten die Summe als zu gering.

Nach dem Tod ihres Babys durch verseuchte Babymilch hat sich ein erstes Elternpaar in China mit einem Hersteller auf die Zahlung eines Schmerzensgeldes geeinigt. Die Eltern hätten für den Tod ihres fünf Monate alten Sohnes 200.000 Yuan (18.600 Euro) von der Firma Sanlu akzeptiert, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag.

Sechs Kleinkinder starben

Ihr Kind war nach bisherigen Erkenntnissen das erste von sechs Babys und Kleinkindern, die im vergangenen Jahr durch das mit der Chemikalie Melamin verunreinigte Milchpulver ums Leben kamen. Bei fast 300.000 weiteren Kindern löste das Melamin Nieren- und Harnleiterprobleme aus.

Die Industriechemikalie wurde dem Milchpulver beigemischt, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. Sanlu und 21 andere Firmen hatten den Hinterbliebenen der verstorbenen Kinder je 200.000 Yuan zugesagt, nachdem der Skandal weltweit für Empörung gesorgt hatte.

Für Kinder mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen sagten sie je 30.000 Yuan zu, für weniger schlimme Beschwerden wurden je 2000 Yuan veranschlagt. Zudem wurde ein Fonds eingerichtet, aus dem die Behandlung von Folgeschäden der Kinder bezahlt werden soll, bis sie 18 Jahre alt sind. Einige Eltern hatten die zugesagten Zahlungen als zu niedrig kritisiert und Investitionen in die Erforschung der Langzeitfolgen von Melamin-Vergiftungen gefordert. (jnb/AFP)

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