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Via Crucis: Meditationen bei Fackelschein

Bei sternklarem Himmel haben am Freitag Tausende Gläubige am Kolosseum in Rom den Kreuzweg verfolgt. Papst Benedikt XVI. machte sich mit den Pilgern auf den Weg, um bei Gebeten die 14 Stationen der Verurteilung Jesu zum Kreuzestod bis zu seiner Grablegung nachzuvollziehen.

Rom - In Anlehnung an die in der Bibel überlieferten Begebenheiten wurden an jeder der Stationen Gebete und Meditationen verlesen. "Die nächtliche Dunkelheit hat sich über Rom gesenkt so wie an jenem Abend über die Häuser und Gärten Jerusalems", hieß es zum Auftakt. "Auch wir werden uns jetzt zu den Ölbäumen von Gethsemane begeben und werden beginnen, den Schritten Jesu von Nazareth zu folgen in den letzten Stunden seines irdischen Lebens." Zahlreiche Pilger lauschten andächtig den Meditationen, die bereits vorab in sieben Sprachen - darunter in Deutsch - veröffentlicht worden waren. Bei der ersten und der letzten Station der Via Crucis trug der Papst, der am Karfreitag eine schlichte weiße Soutane trug, das Kreuz selbst.

In den diesjährigen Texten der Via Crucis prangert der Vatikan vor allem die Leiden von Frauen in der Vergangenheit und Gegenwart an: So wird in der neunten Station speziell an "die gedemütigten und vergewaltigten Frauen" erinnert, an diejenigen, "die ausgegrenzt und unwürdigen Stammespraktiken unterworfen sind, die Frauen, die angesichts ihrer Mutterschaft eine Krise erleben und allein sind, die jüdischen und die palästinensischen Mütter und diejenigen aller Länder, in denen Krieg herrscht, die Witwen und die alten Frauen, die von ihren Kindern vergessen wurden".

Osterwache am Samstag

Der Kreuzweg wurde wieder in zahlreiche Länder live im Fernsehen übertragen. Am Samstag will der Papst vor Tausenden Gläubigen die nächtliche Osterwache im Petersdom halten. Im Verlauf der Messe wird in der Vorhalle das Osterlicht als Symbol für die Auferstehung Jesu von den Toten entzündet und in den Petersdom gebracht.

Am Sonntag gehen die Osterfeierlichkeiten im Vatikan mit der feierlichen Ostermesse zu Ende. Der deutsche Papst, der am 16. April 80 Jahre alt wird, spricht dabei den traditionellen Segen "Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis). (tso/dpa)

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