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© epa Scanpix Norge

Victoria: Kronprinzessin am Hindukusch

Victoria und ihr Verlobter besuchten Schwedens Truppen in Afghanistan – nicht alle finden das gut.

In aller Heimlichkeit haben die schwedische Kronprinzessin Victoria und ihr Verlobter, Fitnesslehrer Daniel Westling, am vergangenen Sonntag und Montag die schwedischen und finnischen Streitkräfte in Afghanistan besucht. Dies vermeldete der königliche Hof überraschend am Dienstag und genehmigte die Veröffentlichung einer Bilderserie, in der die beiden unter anderem beim Einstieg in Panzer zu sehen sind.

Im Sommer wollen die beiden in Stockholm heiraten. „Hoffentlich wird die Hochzeitsreise ein wenig romantischer als das hier“, unkten die schwedischen Hofreporter nun – ergänzten aber auch: Es sei dennoch „herrlich“ und „mutig“, dass sich Victoria so etwas überhaupt traue und ihr Freund mit dabei gewesen sei.

„Wir gehören zu den vielen, die an euch denken und die Arbeit, die ihr hier ausführt, schätzen“, sagte Victoria vor sichtlich gerührten schwedischen Soldaten. Es gebe ihr sehr viel, nach Afghanistan zu kommen und den Verband zu treffen.

Um die Sicherheit der Kronprinzessin und ihres Verlobten zu gewährleisten, war nur ein kleiner Kreis vorab über die riskante Reise informiert worden. Die 20-minütige Fahrt vom Flugplatz zur schwedisch-finnischen Militärbasis musste aufwendig abgesichert werden. „In unserem Gebiet gibt es ständig Zwischenfälle. Man findet Sprengladungen und anderes. Aber beim Besuch des Paares blieb alles friedlich“, sagte Oberleutnant Gustaf Wallerfelt, dessen Soldaten noch kurz vor Weihnachten angegriffen worden waren.

Der Besuch der schwedischen Kronprinzessin in Afghanistan ist anders zu bewerten als beispielsweise von Royals aus dem kriegserprobten Großbritannien. In Schweden, wo man traditionell auf die eigene Neutralität pocht, ist der Einsatz in Afghanistan heftig umstritten. Monarchiegegner beklagen nun, dass die Mitglieder der königlichen Familie, die sich ansonsten aufs Repräsentieren konzentrieren, in einer heiklen politischen Angelegenheit – dem Afghanistaneinsatz – Stellung bezogen hätten.

Kaum jemand sonst in der königlichen Familie ist derzeit so populär wie Victoria und ihr bürgerlicher Verlobter Daniel. Victoria hat selbst für eine kürzere Zeit an einer Militärausbildung teilgenommen, was in Schweden nichts Besonderes ist. Vom Besuch der Kronprinzessin erhofft sich die Armee, die im vergangenen Jahr von einer heftigen Spardebatte betroffen war, auch einen neuen Popularitätsschub im Lande.

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