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Rettungskräfte retten Anwohner aus einer überschwemmten Gegend.

© Kyodo News/AP/dpa

Viele Opfer in Pflegeheim: Dutzende Tote nach Überflutungen in Japan befürchtet

Das ganze Ausmaß der schweren Unwetter in Japan lässt sich noch nicht absehen. Weiterhin werden Menschen vermisst – und es droht noch mehr Regen.

Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind im Südwesten Japans mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, viele von ihnen in einem überfluteten Pflegeheim. Medienberichten zufolge suchten Bergungskräfte in der Region Kumamoto am Sonntag weiter nach rund einem Dutzend Vermissten. Angesichts der Coronavirus-Epidemie bereiteten den Behörden die beengten Verhältnisse in den Notunterkünften zusätzliche Sorge. Mehr als 200.000 Menschen waren zuvor aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen.

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Die Behörden bestätigten bis Sonntag den Tod von 16 Menschen. Der öffentlich-rechtliche Sender NHK berichtete von 20 weiteren leblos geborgenen Opfern, deren Tod von den Ärzten noch bescheinigt werden muss. Vertreter der örtlichen Behörden konnten den Bericht allerdings zunächst nicht bestätigen. Mindestens 14 der Todesopfer stammten nach ihren Angaben aus einem Pflegeheim in der Gemeinde Kuma, zwei weitere wurden durch Erdrutsche begraben.

Heftige Regenfälle hatten am Samstagmorgen in der Region um Kumamoto und Kagoshima auf der Insel Kyushu Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Der Fluss Kuma trat über die Ufer, die Wassermassen rissen Autos und Brücken fort und überfluteten Straßen und Ortschaften. Mehrere Gemeinden wurden von der Außenwelt abgeschnitten. In dem Pflegeheim in Kuma drang das Wasser laut NHK bis in den zweiten Stock. 60 bis 70 Menschen hielten sich demnach zu dem Zeitpunkt in dem Heim auf.

Dutzende Menschen in der Region waren noch am Sonntag von der Außenwelt abgeschnitten. Auf Luftaufnahmen des staatlichen Fernsehens waren ganze Wohngebiete metertief versunken in schlammigen Wassermassen zu sehen. Mit Helikoptern und Schlauchbooten kämpften sich die Einsatzkräfte zu den Opfern vor, manche hatten sich auf die Dächer ihrer Häuser gerettet. Sie wurden dabei von Tausenden von Soldaten unterstützt.

Die Behörden riefen die Menschen in den Notunterkünften auf, Abstand zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen, um einen neuen Coronavirus-Ausbruch zu verhindern. Die Regierung werde alles zu ihrem Schutz der Menschen unternehmen, sagte Katastrophenschutzminister Ryota Takeda nach seinem Besuch einer Turnhalle in der Stadt Hitoyoshi, in der allein 600 Bewohner untergebracht waren. Zwar ließ der Regen am Sonntag nach, doch wurden für den Abend erneut heftige Niederschläge erwartet. In der Regenzeit gibt es in Japan immer wieder Überschwemmungen und Erdrutsche. (AFP, dpa)

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