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Panorama: Viele Somalier fliehen in das ebenfalls leidende Nachbarland Äthiopien

Neben acht Millionen Äthiopiern sind derzeit auch in anderen ostafrikanischen Ländern wie Somalia, Eritrea und Sudan Millionen Menschen vom Hunger bedroht. So ist es nicht verwunderlich, dass die Hilfslager im äthiopischen Kelafo am Fluss Webi Shabelle nicht nur die einheimischen Hirten aus dem riesigen Dürregebiet Ogaden nördlich des Flusses anziehen.

Neben acht Millionen Äthiopiern sind derzeit auch in anderen ostafrikanischen Ländern wie Somalia, Eritrea und Sudan Millionen Menschen vom Hunger bedroht. So ist es nicht verwunderlich, dass die Hilfslager im äthiopischen Kelafo am Fluss Webi Shabelle nicht nur die einheimischen Hirten aus dem riesigen Dürregebiet Ogaden nördlich des Flusses anziehen. Ganz überwiegend sind es Somalier, die sich auf der Suche nach Wasser und Nahrung hier eingefunden haben. Mehr als 12 000 Nomaden sind in den letzten Wochen aus dem Nachbarland nach Kelafo und in nahe gelegene Lager geströmt.

Der Ort liegt im äußersten Südosten Äthiopiens, etwa hundert Kilometer von der somalischen Grenze entfernt. Die nicht-staatliche italienische Hilfsorganisation CCM und eine Selbsthilfe-Intiative vor Ort, GUARDIAN, unterhalten zwei Lager für Opfer der Dürrekatastrophe. Dass auch Somalier nach Kelafo kommen, ist für Korja Garane Ahmed von GUARDIAN selbstverständlich. "Es sind die selben Volksgruppen, die auf beiden Seiten der Grenze leben", sagt er. "Sie sprechen die selbe Sprache, und wir kaufen viel bei ihnen, trotz des Krieges."

Not verbindet. Doch die Anwesenheit der Somalier ist nicht einfach Ausdruck guter Nachbarschaft. Viele der Hirten fliehen nach Äthiopien, weil sie in Somalia, das seit Jahren durch Bandenkriege zerrissen ist, zwischen die Fronten geraten sind. Der Zugang zum Fluss Webi Shabelle wird ihnen versperrt, liegt sein somalischer Lauf doch im Machtbereich des Clanchefs Hussein Mohamd Aidid und seiner Milizen.

Die Hirten in den Lagern von Kelafo kommen hingegen aus einem von der Rahanwein-Widerstandsarmee (RRA) kontrollierten Gebiet.

In den Lagern beherrschen Krankheit und Hunger das Bild. Es gibt Fälle von Tuberkulose und Ruhr. Im Lager Nummer Eins sind vor allem Frauen, Kinder und Alte versammelt. Die Männer sind bei der Feldarbeit. GUARDIAN und CCM haben ein Bewässerungsprojekt aufgebaut, um den Hirten diesseits und jenseits der Grenzen eine neue Lebensgrundlage zu verschaffen.

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